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Schwarze Wolken am Pflegehimmel?
Wie man mit einem Generalverdacht das Sommerloch füllt
Köln, 15.08.13 – „Schärfere Regeln für den Pflege-TÜV“ und „Systematischer Betrug in der Pflege“ . Die Schlagzeilen dieser Woche dürfen nicht unwidersprochen hingenommen werden. Der ASB wehrt sich mit aller Entschiedenheit gegen den von Transparency International formulierten Generalverdacht, dass Pflegedienste und Pflegeheime das „System ausplündern“.
„Als ASB-Bundesvorsitzender stelle ich mich vor die vielen Tausend ASB-Mitarbeiter und die anderer Wohlfahrtsverbände, die tagtäglich für eine gute und liebevolle Pflege alter Menschen Kraft, Zeit und Geduld in einen Beruf und damit in eine Aufgabe investieren, die kaum jemand übernehmen will“, reagiert Knut Fleckenstein auf die pauschalisierende Studie von Transperancy International. Pflegekräfte erleben vollkommen überforderte Angehörige, äußerst prekäre häusliche Pflegesituationen und versuchen mit den geradezu lächerlich bemessenen Zeitkontingenten die bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten. Im Pflegeheim werden mit knappen finanziellen und personellen Ressourcen immer neue Prüf- und Dokumentationsaufwendungen erfüllt, um der verlangten Transparenz Genüge zu tun.
Der ASB befürwortet jede Art von Transparenz, unterstützt Prüfinstanzen bei ihrer Arbeit, bildet Qualitätsbeauftragte und Auditoren aus und räumt der Qualitätssicherung in der Pflege einen wesentlichen Platz bei allen Fort- und Weiterbildungsangeboten ein. Er wird aber nicht zulassen, dass die in einigen Diensten und Einrichtungen der Pflege möglicherweise vorgekommenen Straftaten dazu benutzt werden, eine ganze Branche zu diskreditieren. Gabriele Osing, Leiterin Soziale Dienste beim ASB, betont: „Wir wissen um das Leid, die Verzweiflung und die Trauer in den Wohnungen der alten, pflegebedürftigen Menschen. Wir sehen täglich in unseren Heimen, wie schwer die Veränderungen zu ertragen sind, die durch Demenzerkrankungen hervorgerufen werden. Aber wir stellen uns unserer Aufgabe und nehmen sie ernst, weil wir alten Menschen einen würdigen Lebensabend trotz Pflegebedürftigkeit ermöglichen wollen.“
Der Bericht von Transparency International stellt eine Sammlung von Mutmaßungen, teilweise falschen Darstellungen und allseits längst bekannten Forderungen auf. Beispielsweise kann bereits jetzt bei qualitativen Mängeln der Versorgungsvertrag von Seiten der Pflegekasse gekündigt oder z.B. ein Pflegeheim von der Heimaufsicht geschlossen werden. Im Gegensatz zur Darstellung im Bericht gibt es seit 2009 eine gesetzliche Verpflichtung zur Veröffentlichung der Qualitätsberichte im Internet und in den Diensten und Einrichtungen. „Der ASB sieht in dem unstrukturierten und unsachlichen Bericht keine ernstzunehmende Analyse der Transparenz in der Pflege“, fasst Knut Fleckenstein die Kritik des ASB zusammen.
Der ASB dankt ausdrücklich allen Menschen, die in unterschiedlichen Funktionen und Aufgabenbereichen die Versorgung Pflegebedürftiger und die Beratung und Unterstützung ihrer Angehörigen sicherstellen. Die tägliche Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege sollte der Politik und der Gesellschaft eine transparente, maßvolle und anerkennende Berichterstattung wert sein. Der ASB wird wie auch in der Vergangenheit Fehler und Missstände aufdecken, die Qualität der Pflege ständig verbessern und alle Anstrengungen unternehmen, um die Transparenz seiner Dienstleistungen sicherzustellen.
Für Interviewanfragen stehen Ihnen ASB-Bundesvorsitzender Knut Fleckenstein, MdEP und Gabriele Osing, Leiterin Soziale Dienste beim ASB-Bundesverband, gerne zur Verfügung.
Kontakt ASB-Pressestelle:
Alexandra Valentino, Tel.: (0221) 4 76 05-324, E-Mail: a.valentinonoSpam@noSpamasb.de
Sven Rosenberger Tel.: (0221) 4 76 05-224, E-Mail: s.rosenbergernoSpam@noSpamasb.de