Wie der ASB entstanden ist

Arbeitsschutz ist heute in Betrieben selbstverständlich. Werkzeuge und Maschinen werden so hergestellt, dass sie relativ gefahrlos bedient werden können. Für bestimmte Tätigkeiten sind Helme, Brillen und Anzüge, die vor Verletzungen schützen, vorgeschrieben. Falls doch etwas passieren sollte, ist meist ein Erste-Hilfe-Kasten in Reichweite, es gibt ausgebildete Ersthelfer und nicht zuletzt den Rettungsdienst, der schnelle, fachmännische Hilfe in Notfällen sicherstellt. Bis zu den verschiedenen Erste-Hilfe-Kursen, die Ihnen heute angeboten werden, und zum Rettungsdienst, der den Einsatzort innerhalb weniger Minuten erreicht, war es allerdings ein weiter Weg. Die Sanitätseinrichtungen bzw. -kolonnen des Roten Kreuzes im damaligen Kaiserreich waren militärisch ausgerichtet, und ein Arbeiter mit sozialdemokratischer Gesinnung durfte, wenn er sich nicht als unbedingt königstreu und patriotisch erklärte, dort nicht bleiben. Die Folge war, dass etwa 20 Arbeiter reagierten und sich mit der folgenden Begründung vom DRK trennten: "Man hat uns vor die Alternative gestellt, entweder unsere Gesinnung aufzugeben oder auszutreten. Wir wollten eine Sanitätskolonne, die nicht nur für königstreue Männer da ist, sondern auch für Arbeiter und für alle Menschen."

Von der Gründung einer Arbeiter-Sanitätskolonne ...

Am 5. August 1907 wird unter der Leitung von Heinrich Brauer aus der Fuhlsbüttler Straße zu einer Besprechung über die Gründung einer Arbeiter-Sanitätskolonne in das Lokal Weidemann, Hütten 60, eingeladen. 50 Personen folgen diesem Aufruf. Am 21. August 1907 wird dann im Gewerkschaftshaus der Hamburger Arbeiter-Samariter-Bund gegründet. Zum Vorsitzenden wird Gründer Heinrich Brauer gewählt und als Aufgabe der Arbeiter-Samariter-Kolonne wird festgelegt, bei Veranstaltungen der Parteien, der Gewerkschaften und der Arbeiter-Turner Sanitätsdienst zu leisten und Kurse in der Ersten Hilfe bei Unglücksfällen, vor allem in den Betrieben, durchzuführen. Sofort stellen sich fünf Ärzte der ASB-Kolonne zur Verfügung. Die Schulung der ehrenamtlichen Helfer und Retter zu Arbeiter-Samaritern beginnt und sehr schnell können weitere ASB Kolonnen gegründet werden. Im ersten Weltkrieg findet der Arbeiter-Samariter-Bund seine Schwerpunktaufgabe in der Betreuung von Schwerverletzten auf dem Weg in die Heimat. 1933 wird der ASB von den Nazis verboten.

... bis zum heutigen Wohlfahrtsverband

1949 wird er wiedergegründet und entwickelt sich zu einer großen Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation - mit weitaus mehr Diensten als vor dem Verbot.

Weitere Informationen zur Geschichte des ASB Hamburg finden Sie hier.