Samariter-Partnerschaft mit dem SBU Krementschuk in der Ukraine
Seit 2015 unterstützen wir ein Rehabilitationskrankenhaus in der am Fluss Dnjepr gelegenen 250.000 Einwohner-Stadt Krementschuk im Verwaltungsbezirk Poltawa in der Ukraine mit humanitären Hilfsgütern. Jährlich schicken wir 4 bis 6 Sattelzüge mit medizinischen Kleingeräten, Reha-Hilfsmitteln, Krankenhaus- und Pflegebetten sowie Bekleidung. Daraus hat sich im Juli 2016 der Samariter-Bund Ukraine, Krementschuker Verband (SBU) gegründet mit dem wir eine Samariter-Partnerschaft abgeschlossen haben.
Ausbildung: Training für pflegende Angehörige
Unsere Weihnachtsmailingaktion 2018 zusammen mit dem Ortsverband Hamburg-Nordost hat einen Erlös von rd. 10.000 € erbracht, die für Partnerschaftsprojekte mit dem SBU-Krementschuk im Jahr 2020 verwendet wird: Durchführung von einem „Train-the-Trainer“ Programms für pflegende Angehörige.
Im Bereich soziale Dienstleistungen hat der Staat in der Ukraine de facto ein Monopol. Angesichts der Notwendigkeit auch zum Aufbau eines gemeinnützig organisierten Pflegewesens stehen die Menschen in der Ukraine vor großen Herausforderungen. Die Lebenserwartung ist im Vergleich zu Europa niedrig. Die bisherige Finanzierung durch den Staat kann die medizinische Grundversorgung kaum abdecken. Verbessert werden müssen u.a. eine effektivere Verwaltung und die Bereitstellung der Mittel für die Pflege, insbesondere für die ambulante Pflege. Die Ausbildung für die verschiedenen Gesundheitsberufe außerhalb des staatlichen Monopols steht erst am Anfang. Einen staatlich anerkannten Beruf des Pflegers gibt es jedoch nicht. Unter dem Begriff (Alten-) Pflege versteht der Staat in der Ukraine vor allem die Auszahlung von Sozialhilfe und Unterstützung im Haushalt, eine Leistung die in vielen Fällen qualitativ nicht ausreichend ist. Anspruch auf solche Pflegedienstleistung haben leider nur alleinstehene Pflegebedürftige. Sind Ehepartner oder Kinder vorhanden, können die Dienste der staatlichen Stellen nur gegen Entgelt in Anspruch nehmen. Dazu kommt, dass die Familien keinerlei Unterstützung/Beratung/Training bei und für die häusliche Pflege erhalten. Der Bereich der Pflege ist in der Ukraine institutionell also sehr schlecht aufgestellt. Staatliche Einrichtungen decken so nur einen kleinen Teil des Pflegebedarfs. Für Schwerbehinderte und bettlägerige Patienten bestehen so gut wie keine Lösungen. Hier können gemeinnützige Hilfsorganisationen wie zum Beispiel der SBU „einspringen“. Neben der Erhöhung des Bewusstseins für die Notwendigkeit einer professionellen Pflege als zivilgesellschaftliche Aufgabe ist das tatsächliche Pflegetraining eine wichtige Aufgabe, der wir uns gemeinsam mit Ihrer Unterstützung in der Ukraine annehmen wollen.
ASB Ortsverband Hamburg-Mitte e.V.
Suurheid 20, Halle 15
22559 Hamburg
E-Mail-Kontakt
Telefon: +49 40 831131
Fax: +49 40 835995
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