Willkommen im Fußball - Bundesweites Integrationsprogramm stellt sich vor

21.04.2016
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Die Bündnispartner (v.l.n.r.): Dietmar Beiersdorfer (Vorstandsvorsitzender HSV e.V.), Jens Meier (Präsident HSV e.V.), Dr. Heike Kahl (Geschäftsführerin der Deutschen Kinder- und Jugendhilfe), Andreas Rettig (Geschäftsführer FC St. Pauli), Marius Dietrich (Arbeitsstab der Beauftragten der Bundesregierung für Migration und Flüchtlinge) und Michael Sander (Geschäftsführer ASB Hamburg). Foto: ASB Hamburg

Der HSV und FC St. Pauli sind zwei der insgesamt 20 Proficlubs des Willkommenbündnis. Beide Profivereine geben gemeinsam und in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Sportbund ihre Expertise an Amateurvereine weiter. Zusammen machen sie sich stark für die Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in den organisierten Vereinsfußball. Der ASB Hamburg unterstützt das Integrationsprogramm und ist Bündnispartner von FC St. Pauli.

Hamburg, 21. April 2016 – Der Arbeitsstab der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration besuchte heute im Volksparkstadion die beiden Hamburger Bündnisse des bundesweiten Integrationsprogramms „Willkommen im Fußball“. Gemeinsam mit den Bündnispartnern wurde über die Integrationskraft des Sports gesprochen. Beide Profivereine ergänzen mit „Willkommen im Fußball“ ihr bestehendes Angebot für junge Geflüchtete.

Für Kinder und Jugendliche der Erstaufnahme Papenreye zwischen 4 und 18 Jahren bietet das Bündnis um den FC St. Pauli zwei Mal die Woche ein Training auf dem eigenen Trainingsgelände an. Der Kontakt erfolgt über den ARBEITER-SAMARITER-BUND Hamburg, der die Kinder und Jugendlichen im Alltag betreut. A- und B-Jugend-Spieler werden an den Bündnispartner TuS Germania Schnelsen vermittelt. Die Bündnispartner arbeiten am Aufbau einer Plattform für die Vernetzung und Vermittlung von geflüchteten Spielern und Spielerinnen in Hamburg.

Das Bündnis mit der HSV-Stiftung „Der Hamburger Weg“, dem HSV e.V. und dem Willkommen- Team Norderstedt e.V. bietet zwei Trainings die Woche für Jugendliche ab 16 Jahren an. Die Angebote finden auf der vereinseigenen Paul-Hauenschild-Sportanlage in Norderstedt unter Anleitung von Trainern des HSV statt. Die Jugendlichen haben die Möglichkeit, sich als Co- Trainer oder Sprachmittler einzubringen. Weitere Sportangebote des HSV e.V. wie Badminton und Hockey werden für die jungen Geflüchteten geöffnet. Die Ansprache erfolgt über das Willkommen-Team Norderstedt.

Beide Profivereine geben gemeinsam und in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Sportbund ihre Expertise an Amateurvereine weiter. Zusammen machen sie sich stark für die Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in den organisierten Vereinsfußball.

Staatsministerin Aydan Özoğuz ist Schirmherrin des Programms und erklärt: Fballbringt überall Menschen auch über kulturelle Unterschiede hinweg sehr unverkrampft zusammen und kann so den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Er folgt überall den gleichen Regeln, fördert die Begegnung, schafft Verständigung und baut wechselseitige Vorurteile im gemeinsamen Erleben ab. Kein Team hat Erfolg ohne Zusammenhalt. Und der Fußball erreicht so viele Menschen wie keine andere Sportart. Daher eignet sich der Fußball ganz besonders, vor allem junge Menschen zu erreichen.“

Wir sind über unsere unterschiedlichen Aktivitäten, mit denen wir uns für Geflüchtete engagieren, auch in Kontakt mit dem ‚Willkommensbündnis‘ gekommen. Zum einen ist es ein sehr gutes bundesweites Projekt, das die Kraft des Sports in unserer Gesellschaft zeigt. Zum anderen sind wir als gesamter HSV gefragt, uns bei diesen Themen als Gemeinschaft einzubringen, was in diesem Projekt besonders gut zum Ausdruck kommt“, berichtet Dietmar Beiersdorfer, Vorstandsvorsitzender der HSV Fußball AG.

Andreas Rettig, Geschäftsführer vom FC St. Pauli, führt an: Besonders seit Beginn der Flüchtlingskrise hat der Verein gemeinsam mit der Fanszene verschiedene Aktionen durchgeführt, mit der wir eine Willkommenskultur etablieren wollten und etabliert haben. Der FC St. Pauli steht seit Jahren für gesellschaftliche Verantwortung. Unser Ziel ist es immer, schnell, bedarfsgerecht und unbürokratisch zu helfen.

Jens Meier, Präsident des HSV e.V., sagt: Der Fußball spricht alle Sprachen und verbindet Menschen jeder Herkunft. Er bietet eine sehr gute Möglichkeit, dass Flüchtlinge mit den Menschen in ihrem Wohnort zusammenkommen und gemeinsame Erlebnisse teilen. Das HSV- Training ist inzwischen zum festen Bestandteil im Leben der Teilnehmer geworden und hilft ihnen in Hamburg  und Norderstedt noch besser Fuß zu fassen.“

Michael Sander, Geschäftsführer vom ARBEITER-SAMARITER-BUND erklärt: Durch Angebote wie das regelmäßige Fußballtrainingin unserer ZEA Papenreye, das das Bündnis ‚Willkommen im Fußball‘ ermöglicht, sorgen wir dafür, dass sich die Flüchtlingskinder für einen Moment wie ‚normaleKinder austoben und dabei glücklich sein können. Der Sport hilft, die teils sehr dramatischen Erlebnisse der Flucht und die vielen furchtbaren Bilder in den Köpfen der Kinder zu verdrängen. Darüber hinaus können wir über die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer eine Brücke bauen, die aus meiner Sicht dringend notwendig ist auf dem herausfordernden Weg zu einer gelungenen Integration.