Welttag gegen Misshandlung älterer Menschen - ASB Hamburg vertritt eine klare Haltung zur gewaltfreien Pflege

15.06.2018
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Für den ASB Hamburg ist Gewalt in der Pflege in keinem Fall eine Option. Foto: ASB / B. Bechtloff.
Für den ASB Hamburg ist Gewalt in der Pflege in keinem Fall eine Option. Foto: ASB / B. Bechtloff.

Seit 2006 erinnert der Welttag gegen die Misshandlung älterer Menschen jährlich am 15. Juni an die Situation und Lebensbedingungen Betroffener in unserer Gesellschaft. Für den ASB Hamburg ist Gewalt in der Pflege in keinem Fall eine Option: Der Schutz der Pflegebedürftigen, der Angehörigen und der Mitarbeiter hat uneingeschränkte Priorität. In einem umfangreichen Prozess wurden eigene Leitlinien sowie ein Präventionsprogramm „Gewaltfreie Pflege“ entwickelt.

Hamburg, 15. Juni 2018 - Wo fängt Gewalt in der Pflege an? Was sind Kriterien für eine erfolgreiche Gewaltprävention in der Pflege? Auslöser für Konfliktsituationen gibt es genügend. Wie soll zum Beispiel eine Pflegekraft damit umgehen, wenn in ihrem Arbeitsalltag das Essen oder Medikamente ständig verweigert werden? Damit es nicht zu prekären Pflegesituationen kommt, hat der ASB Hamburg 2015 das Präventionsprogramm „Gewaltfreie Pflege“ entwickelt, in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden. Gewalt in Pflegebeziehungen ist somit für die Pflegedienste und -einrichtungen des ASB kein Tabuthema. Es geht vor allem darum, der Entstehung von Gewaltbereitschaft  und Gewalttätigkeit vorzubeugen. Die Pflegenden haben die Möglichkeit, das Thema jederzeit anzusprechen. Vertrauenspersonen stehen den Mitarbeitenden zur Verfügung, wenn sie Anzeichen von einer Überbelastung bei sich feststellen.

Ebenso achten die Leitungskräfte auf Anzeichen von Überforderung und sprechen diese auch an. Damit Pflegekräfte beim ASB Hamburg mit Stresssituationen kompetent umgehen können, werden Sie unterstützt und geschult. Dazu gehören unter anderem verlässliche Einsatz- und Dienstpläne, vertrauensvolle Ansprechpartner, Austausch mit Kollegen und Fortbildungsmaßnahmen. Aber in dem Programm geht es nicht nur um die Pflegekräfte. „Wir geben allen Beteiligten, den Pflegenden, den Pflegebedürftigen und den Angehörigen klare Richtlinien an die Hand, um ihnen Sicherheit zu gewährleisten und niemanden mit dem Thema allein zu lassen“, sagt Matthias Lüschen, Leiter der Abteilung Soziale Dienste.

Zudem können Pflegekräfte auch in die Situation kommen, Zeugen von häuslicher Gewalt zu werden. Die Gefahr, sich durch Überforderung und Hilflosigkeit unangemessen zu verhalten, ist auch bei pflegenden Angehörigen groß. Laut einer repräsentativen Studie der Stiftung „Zentrum für Qualität in der Pflege“ gaben 35 Prozent der pflegenden Angehörigen an, dass sie sich in einer Belastungssituation mindestens einmal unangemessen verhalten haben. Vor allem geht es um Beschimpfungen, dem Verwehren von Hilfe und Aufmerksamkeit, aber auch um körperliche Aggressionen.

Die durchschnittliche Pflege in Deutschland beträgt zehn Jahre. Pflegende Angehörige leisten jeden Tag einen Balanceakt und dabei gerät ihr eigenes Leben oft in den Hintergrund. Eigene Bedürfnisse werden zurückgestellt, die doppelt und dreifach Belastung durch Familie, Kinder und Beruf kann auf Dauer zur Erschöpfung führen und diese kann die Entstehung von Gewalt begünstigen. Weder Pflegekräfte noch pflegende Angehörige kommen mutwillig in solch eine prekäre Situation. Darum sollte in jedem Fall die Prävention von Gewalt im Vordergrund stehen, zum Schutze aller Beteiligten.

Für alle, die mehr über dieses Thema erfahren wollen, erteilt der ASB Hamburg gern weitere Informationen, bitte melden Sie sich bei Frau Sabine Hallier-Bahnsen, Qualitätsbeauftragte Soziale Dienste beim ASB Hamburg, Mail: sabine.hallier-bahnsennoSpam@noSpamasb-hamburg.de, Tel.: 040 – 833 98 153.