Sonntags in Harburg, nicht mehr alleine Zuhause

05.09.2018
 | 
  • Sozialeinrichtungen GmbH, 
  • Pressemeldungen, 
  • OV-Harburg
Marianne F. und Mariana B. leisten sich jeden Sonntag Gesellschaft. Foto: ASB Hamburg
Marianne F. und Mariana B. leisten sich jeden Sonntag Gesellschaft. Foto: ASB Hamburg

Einsamkeit im Alter muss nicht sein. Der ASB Ortsverband Hamburg-Harburg bringt Ehrenamtliche und Senioren zusammen. Das Projekt „In guter Gesellschaft“ richtet sich an Seniorinnen und Senioren in Harburg und Eißendorf Ost.

Hamburg, 5. September 2018 - Gerade im Alter sind soziale Kontakte und Begegnungen besonders wertvoll. Viele ältere Menschen leben alleine und nicht wenige fühlen sich einsam. Marianne F. ist 86 Jahre alt und lebt seit fünfzig Jahren in ihrer Wohnung in Harburg. Ihr Mann ist früh verstorben, Kinder hat sie keine und die wenigen verbliebenen Bekannten wohnen am anderen Ende der Stadt. Sie zu besuchen fällt ihr schwer, sie sieht nicht mehr gut und ist auf ihren Rollator angewiesen. Trotz allem ist die ehemalige Krankenschwester eine lebenslustige Frau. Aber das Alleinsein schlägt ihr manchmal auf die Stimmung. „Vor allem sonntags ist mir oft die Decke auf den Kopf gefallen“, erzählt sie.

Mehr als nur eine flüchtige Bekanntschaft
Seit einigen Wochen bekommt sie jeden Sonntag Besuch. Mariana B. engagiert sich freiwillig beim Pilotprojekt „In guter Gesellschaft“ des ASB Ortsverbands Hamburg-Harburg. Die 32-jährige Mutter nimmt sich jeden Sonntag eineinhalb bis zwei Stunden Zeit und leistet Marianne F. Gesellschaft. Die beiden Frauen verstehen sich prächtig: „Wir haben mehr gemeinsam als nur unsere ähnlichen Vornamen. Es gibt immer viel zu erzählen“, sagt Mariana B. Die beiden haben sogar schon einen Ausflug zu einer Freundin von Marianne F. gemacht, wo sie alleine nicht hingekommen wäre.

ASB-Besuchsdienst für Harburger Seniorinnen und Senioren
Seit Anfang des Jahres läuft das Projekt „In guter Gesellschaft“, das durch das Bezirksamt Harburg gefördert wird und zum Rahmenplan Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) gehört. Zehn Ehrenamtliche sind derzeit dabei. „Es ist immer wieder berührend, wie sehr diese Besuche den Alltag älterer Menschen bereichern können und auch die Ehrenamtlichen schätzen die gemeinsame Zeit“, sagt Eva Wilhelm, die den ehrenamtlichen ASB-Besuchsdienst für Harburger Senioren koordiniert. Das Projekt richtet sich an Seniorinnen und Senioren, die im Bereich der Harburger Innenstadt und Eißendorf Ost wohnen und noch in der eigenen Wohnung leben. Dabei ist der Pflegegrad unerheblich. Alle Interessierten, die sich mehr soziale Kontakte wünschen, sind angesprochen. Da die Besuche komplett auf freiwilligem Engagement aufbauen, entstehen den Seniorinnen und Senioren keinerlei Kosten. Das Ziel sind längerfristige Bekanntschaften, die regelmäßig gepflegt werden und für beide Seiten bereichernd sind. Bei Marianne F. und Mariana B. hat das geklappt: Beide genießen die gemeinsam verbrachte Zeit und freuen sich auf viele weitere Gespräche und Spielrunden. 

Mitmachen
Es werden noch freiwillig engagierte Harburgerinnen und Harburger gesucht, die sich gegen Einsamkeit im Alter einsetzen möchten! Bei Interesse melden Sie sich bitte bei:
Eva Wilhelm, Projektkoordinatorin "In guter Gesellschaft" Seniorenbegleitservice Harburger Innenstadt / Eißendorf Ost, ASB Ortsverband Hamburg-Harburg e.V., Tel: 040 / 525 93 627, Mobil: 0162 / 237 2000,  E-Mail: eva.wilhelm@asb-hamburg.de