"Schnell wie die Feuerwehr" war gestern

26.07.2017
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ASB-Rettungsdienst im Einsatz. Foto: ASB Hamburg

ASB Hamburg und andere HiOrgs kritisieren: Feuerwehr nutzt nicht alle möglichen Ressourcen

Hamburg, 26. Juli 2017 - Obwohl die Feuerwehr mit den eigenen Rettungswagen (RTW) mehr als jeden dritten Einsatz nicht innerhalb der Hilfsfrist bedienen kann, werden die RTW des ASB und der anderen Hilfsorganisationen von der Feuerwehr systematisch immer weniger eingesetzt. Die Hilfsorganisationen erleben immer häufiger, dass in der Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) offenbar die Maxime gilt, vorrangig Feuerwehr-RTW zu disponieren, selbst wenn dadurch absehbar die Hilfsfrist überschritten wird.

Die geringe Auslastung der RTW des ASB und der anderen Hilfsorganisationen mit von der Feuerwehr übermittelten Einsätzen lassen nur diesen Schluss zu. Selbst wenn ein RTW des ASB bereits auf der Anfahrt ist, will die Feuerwehr bereits laufende Einsätze übernehmen, was in diversen Fällen dazu geführt hat, dass ein Feuerwehr RTW zusätzlich und später von der FEZ zu Einsatzorten geschickt wurde, obwohl das Eintreffen des ASB-RTW bereits unmittelbar und innerhalb der Hilfsfrist gegeben war.

Die Feuerwehr verhindert somit eine schnellstmögliche Rettung. "Die Feuerwehr nutzt nicht alle möglichen Ressourcen, um den Bürgern der Stadt die beste und schnellste Rettung zu ermöglichen", kritisiert Michael Sander, Geschäftsführer des ASB-Landesverbandes Hamburg.

Solange die Hilfsfristeinhaltung der Feuerwehr RTW derart schlecht wie aktuell ist, kann die vom Hamburger Rettungsdienstgesetz vorgeschriebene schnellstmögliche Hilfe für den Bürger nur dadurch erreicht werden, dass die RTW der Hilfsorganisationen vermehrt von der Feuerwehr eingesetzt werden und zumindest jeden Einsatz, der von Hilfsorganisations-RTW sicher innerhalb der Hilfsfrist erreicht werden kann, auch den Hilfsorganisationen überlassen wird.

Für den ASB Hamburg als Hilfsorganisation hat die Einhaltung des Rettungsdienstgesetzes und somit das Patientenwohl absolute Priorität. Die Rolle der Feuerwehreinsatzzentrale wird nicht in Frage gestellt. Es geht darum, die Mittel und Unterstützung, die der ASB sowie die anderen Hilfsorganisationen bieten können, auch genutzt und optimal eingesetzt werden, um einen bestmöglichen Rettungsdienst für die Hamburger Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen.

Aktuelle Berichterstattung:

Hamburg Journal, NDR, 25.07.2017, 19:30 Uhr
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Spaete-Rettung-Schwere-Vorwuerfe-gegen-Feuerwehr-,rettungswagen258.html

Brisant, ARD, 25.07.2017, 17:15 Uhr
http://www.ardmediathek.de/tv/BRISANT/Schwere-Vorw%C3%BCrfe-gegen-Hamburger-Feuerwe/Das-Erste/Video?bcastId=2673662&documentId=44702798