Schlichtung im Tarifstreit
In Hamburg wird ab heute der Streik ausgesetzt und der Kita-Betrieb wieder aufgenommen.
Am heutigen Freitag, den 05. Juni setzt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) den unbefristeten Streik zur Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienst in Hamburg aus. Hintergrund dieser Maßnahme ist die vereinbarte Schlichtung von ver.di und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) auf Bundesebene. Dort konnte sich trotz Annäherung nach Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen am letzten Montag in Berlin auf kein Ergebnis geeinigt werden, so dass sich am gestrigen Donnerstagmorgen auf eine Schlichtung im festgefahrenen Tarifkonflikt verständigt wurde.
Während die Schlichtungsvereinbarung ab kommenden Sonntag, den 07. Juni eine Friedenspflicht vorsieht, wurde sich auf einer zentralen Streikversammlung am gestrigen Donnerstag in Hamburg bereits für heute für eine Aussetzung der Streiks verständigt.
Dazu Hilke Stein, ver.di Hamburg: "Auch wenn wir noch kein annehmbares Ergebnis haben, gab es erste Bewegung in diesem Konflikt. Jetzt erhoffen wir uns Fortschritte durch die Schlichtung und eine Aufwertung für alle Berufe des Sozial- und Erziehungsdienstes." Stein weiter: "Die Beschäftigten in Hamburg haben in den letzten Wochen ein sehr klares Signal für die Aufwertung ihrer Berufe gegeben. Mit der Schlichtung treten wir in eine neue Phase ein, so dass wir uns in Hamburg darauf verständigt haben, den Streik bereits am Freitag auszusetzen."
Die große Herausforderung ist nun die Rückkehr zum Kita-Alltag. "Vier Wochen lang wurden unsere Kinder aus ihrer gewohnten Kita-Umgebung gerissen. Vier Wochen lang änderte sich für einige fast täglich die Betreuung", sagte Tobias Joneit vom LEA. Die Initiative appelliert daher an die Eltern, den Ärger der vergangenen Wochen herunterzuschlucken: Streik und Streit seien gestern gewesen. Ab heute müssen wieder die Interessen der Kinder im Vordergrund stehen."
"Wir bedanken uns bei den Eltern für ihre Geduld und ihre Unterstützung in dieser schwierigen Zeit. Es wird sicherlich nicht gleich alles wieder so laufen wie bisher und eine Zeit dauern, bis die Folgen dieses ungewöhnlich langen Streiks bearbeitet sind und wieder ein normaler pädagogischer Alltag einkehrt", sagt Rolf Mohr, Abteilungsleiter der ASB-Kitas.