Bilanz nach einem Jahr Wünschewagen

12.10.2018
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In der Kulisse ihrer Lieblingsserie „Rote Rosen“ konnte Elke Schönfeldt für einige Stunden ihre schwere Krankheit vergessen. Zwei Ehrenamtliche (hier Franciska Vogt) brachten sie mit dem Wünschewagen in die Lüneburger Altstadt. Foto: ASB Hamburg / A. Habermann
In der Kulisse ihrer Lieblingsserie „Rote Rosen“ konnte Elke Schönfeldt für einige Stunden ihre schwere Krankheit vergessen. Zwei Ehrenamtliche (hier Franciska Vogt) brachten sie mit dem Wünschewagen in die Lüneburger Altstadt. Foto: ASB Hamburg / A. Habermann

Seit dem vergangenen Herbst rollt der Wünschewagen des ASB Hamburg über Hamburgs Straßen und bringt schwerkranke Menschen ein letztes Mal an ihre Sehnsuchtsorte.

Hamburg, 12. Oktober 2018 - Vor ziemlich genau einem Jahr, am Welthospiztag, ist der ASB Wünschewagen losgerollt. Dank fleißiger Spender und engagierter Ehrenamtlicher konnten seither 40 letzte Wünsche erfüllt werden.

Die meisten Fahrten mit dem speziell ausgestatteten Krankentransporter führten an die Nord- und Ostsee, wo die Fahrgäste noch einmal Fischbrötchen essen, die Füße ins Wasser halten und Urlaubserinnerungen aufleben lassen wollten.

Groß ist auch die Sehnsucht, von geliebten Menschen Abschied zu nehmen: Der Wünschewagen begleitete Sterbende zu zwei Hochzeiten, zum Geburtstag des Bruders und zum Kaffeeplausch unter alten Freundinnen.

Auch die Heimatstadt spielt am Ende des Lebens für viele eine große Rolle: Mehrere Fahrten führten zur Elbphilharmonie, ein HSV-Spiel und ein Eishockey-Spiel wurden besucht. All diese Ausflüge wären für Betroffene und Angehörige nicht möglich gewesen, weil es an Transportmöglichkeiten, Zeit und Geld fehlt.

Etwa die Wunschfahrt von Elke Schönfeldt, die einmal die Kulisse ihrer Lieblingsserie „Rote Rosen“ erleben wollte – die Lüneburger Altstadt. Seit Elke Schönfeldt schwer krank ist und ohne Hilfe nicht mehr die Wohnung verlassen kann, schaut sie die Serie. Und wünschte sich, einmal die echte Lüneburger Altstadt zu sehen. Unsere ehrenamtlichen Begleiterinnen Annika Kreutzer und Franciska Vogt machten es möglich – sie brachten die 78-jährige Hamburgerin und ihre Tochter mit dem Wünschewagen nach Lüneburg, lenkten mit viel Fingerspitzengefühl den Rollstuhl über das Kopfsteinpflaster zum Wasserviertel, in dem die Serie spielt. Inmitten der Kulisse, vor der sich im Fernsehen täglich Liebe und Intrigen abspielen, fühlte sich Elke Schönfeldt lebendig wie lange nicht: Gemeinsam kicherten, scherzten und schwärmten sie und ihre Begleiterinnen beim Begutachten der vielen Liebesschlösser. 

Spender und Ehrenamtliche machen dies möglich. In insgesamt sechs Schulungen konnten bisher über 50 ehrenamtliche Begleiter ausgebildet werden, vor allem Fachkräfte aus der Pflege und dem Rettungsdienst, die die Fahrgäste auf ihrem letzten Ausflug begleiten. Mittlerweile gibt es das ASB-Projekt „Wünschewagen – Letzte Wünsche wagen“ in allen 16 Bundesländern. Mehr als 1000 Wünsche wurden bundesweit bisher erfüllt. Das Projekt lebt von ehrenamtlichem Engagement und wird komplett durch Spenden finanziert. Denn für den Fahrgast und eine Begleitperson ist die Fahrt mit dem Wünschewagen kostenlos.

Weitere Spender und ehrenamtliche Helfer sind uns herzlich willkommen. Für Fragen und Informationen steht Koordinator Axel Bulschack gern zur Verfügung unter Tel. 040– 833 98 173 oder per E-Mail: wuenschewagennoSpam@noSpamasb-hamburg.de