Bertini-Preis – Für junge Menschen mit Zivilcourage
Der 27. Januar ist der internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Bereits zum 26. Mal wird an diesem Tag im Ernst-Deutsch-Theater der BERTINI-Preis an Jugendliche verliehen, die sich in besonderer Weise gegen Unrecht, Ausgrenzung oder Gewalt von Menschen gegen Menschen eingesetzt haben.
Der diesjährige Preis geht an 131 Jugendliche, die sich im Rahmen von sechs Projekten auf die Suche nach vergangenem und gegenwärtigem Unrecht gemacht und sich für ein gleichberechtigtes Miteinander eingesetzt haben. Beworben hatten sich 26 allgemeinbildende Schulen (darunter 12 Gymnasien, eine Campusschule, 12 Stadtteilschulen), eine berufsbildende Schule, eine Gedenkstätte, die Jugendfeuerwehr sowie die HAW.
Michael Sander, Geschäftsführer des ASB Hamburg und Mitglied der Jury, unterstreicht die Bedeutung des Bertini-Preises: Es ist leider eine traurige Wahrheit, dass Themen wie Diskriminierung und Gewalt von Menschen gegen Menschen heute aktueller denn je sind. Der Arbeiter-Samariter-Bund, einst selbst von Nazis und Kommunisten verboten, unterstützt den Bertini-Preis seit vielen Jahren. Mit unserer Arbeit wollen wir einen Beitrag gegen Ausgrenzung leisten und allen Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Deshalb freuen wir uns, dass sich junge Hamburgerinnen und Hamburger mit der Bedeutung von Zivilcourage auseinandersetzen und ermutigt werden, soziale Verantwortung zu übernehmen, die für unsere demokratische Gesellschaft unverzichtbar ist.“
Die Projekte der Preisträger:innen sind vielfältig und adressieren aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen. Beispielsweise beschäftigte sich das Projekt „Ich wandre durch Theresienstadt – Erinnern, um zu verhindern“ intensiv mit der Geschichte des Konzentrationslagers Theresienstadt, um das Bewusstsein für Antisemitismus zu schärfen. Andere Projekte wie „Schüler:innen gegen rechts“ setzen sich aktiv gegen rechte Gewalt und Ausgrenzung ein, während die Musik-Theater-Performance „emPOWER“ Diskriminierung und Ausgrenzung auf künstlerische Weise thematisiert. Ausführliche Berichte zu den sechs Preisträger:innen-Projekten finden Sie unter www.bertini-preis.de oder auf den Instagram- und Facebook-Accounts (@bertinipreis).
Hintergrund: Der Bertini-Preis Der Name des Preises geht auf den Roman „Die Bertinis“ zurück, in dem der Hamburger Schriftsteller Ralph Giordano am Schicksal seiner Familie die Verfolgung in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur schildert. Der Roman geißelt die Ausgrenzung, Verfolgung und Erniedrigung, die viele Hamburger:innen in jener Zeit erlitten, und er beschreibt Menschen, die damals wegschauten, das Unrecht duldeten oder unterstützten. Zugleich würdigt er jene, die Zivilcourage bewiesen und ihren verfolgten Mitbürger:innen – oft unter Einsatz des eigenen Lebens – geholfen haben.
Weitere Informationen unter www.bertini-preis.de.