1990

Die ASB-Berufsschule für Rettungsassistenten

Leben retten – Rettungsassistenten im Einsatz.

Seit 1977 bot die ASB-Ausbildungsabteilung eine Ausbildung zum Rettungssanitäter an – allerdings ohne Berufsabschluss nach dem Berufsbildungsgesetz. Erst mit dem Rettungsassistentengesetz von 1989 wurde die Ausbildung einheitlich geregelt. Der ASB Hamburg reagierte schnell und gründete die Berufsfachschule für Rettungsassistenten, die 1990 staatlich anerkannt wurde. Praxisorientierung war und ist zentral: In Kooperation mit ASB-Lehrrettungswachen und Hamburger Krankenhäusern bekommen Rettungsassistenten, Rettungssanitäter sowie Sanitätshelfer und Katastrophenschutzhelfer eine fundierte Ausbildung.

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Der Mistral-Bunker für ehemalige Obdachlose

Die Samariter betreuen seit 1990 auch eine Übergangseinrichtung für ehemalige Obdachlose. Der Mistral-Bunker in Altona wurde Anfang der 50er Jahre entfestigt und es entstanden 44 Kleinstwohnungen, die als Notunterkunft konzipiert waren. 1990 übernahm der ASB Hamburg die Betreuung des Bunkers. Ehemalige obdachlose Frauen und Männer haben hier die Chance, wieder Fuß zu fassen und ein geregeltes Leben aufzubauen. Sie werden dabei unterstützt von ASB-Sozialarbeitern, die bei allen kleinen und großen Problemen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wichtigstes Ziel für alle Bewohner ist es, eine eigene Wohnung zu finden. Deshalb darf niemand länger als drei Jahre im Bunker wohnen, damit von Beginn an klar ist, dass es sich um eine reine Übergangslösung handelt.
 

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1994

Hilfe für alleinstehende Menschen – der Hausnotruf wird eingeführt

Für alleinlebende Menschen oder Paare kann es beängstigend sein: Ein Notfall in den eigenen vier Wänden – und das Telefon ist unerreichbar. Doch mit dem ASB-Hausnotruf genügt ein Knopfdruck, um Hilfe zu rufen. Damit Einsatzkräfte im Ernstfall nicht die Tür aufbrechen müssen, kann in der Zentrale ein Wohnungsschlüssel hinterlegt werden.  

Der ASB-Ortsverband Eimsbüttel startete das Projekt 1994, inzwischen ist die Zentrale an der Schäferkampsallee untergebracht. 25 Fachkräfte aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich sowie Freiwillige betreuen den Dienst. Mittlerweile sind über 3.000 Geräte mit der Notrufzentrale verbunden.  

Der Hausnotruf gehört zur Abteilung Soziale Dienste, in die auch die Sozialstationen integriert wurden. Die erste wurde 1983 in Barmbek-Süd gegründet, heute gibt es 18 Standorte in der ganzen Stadt. Mehr als 400 Pflegekräfte und Freiwillige versorgen rund 1.500 Pflegebedürftige.  
 

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1994/95

Mit neuen Strukturen noch besser werden

1995 übernimmt Jan Klarmann das Ruder und steuert den ASB-Hamburg als Landesvorsitzender 11 Jahre mit ruhiger Hand.

Die Einsicht war schmerzhaft, aber die Fakten klar: Der Hamburger ASB hatte sich finanziell übernommen. Neue Aufgaben, sinkende Zuschüsse, zunehmender Wettbewerb und organisatorische Fehler führten zur Überschuldung. Doch die Samariter gaben nicht auf. Der ASB-Bundesverband und die Landesverbände griffen ein und gewährten den notwendigen Kredit. Mit neuer Verwaltung und einer modernen Struktur konnte die Arbeit fortgesetzt und ausgebaut werden. Ehrenamtliche Gremien und eine professionelle gemeinnützige Dienstleistungs-GmbH ergänzen sich. Die GmbH muss dabei stets ihre sozialen Wurzeln wahren. Der Landesvorstand kontrolliert dies, während der Aufsichtsrat unter Vorsitz des stellvertretenden Bundesvorsitzenden Arend Rahner die Wirtschaftlichkeit sichert.

Neben der strukturellen Neuausrichtung spielten zwei Personen eine Schlüsselrolle: Jan Klarmann und Knut Fleckenstein führten den ASB Hamburg 11 Jahre lang erfolgreich. Klarmann, Handelslehrer und ehemaliger SPD-Bürgerschaftsabgeordneter, übernahm 1995 den Vorsitz und steuerte den ASB in ruhige, erfolgreiche Gewässer – mit hanseatischer Klarheit, Sachlichkeit und großem Engagement. Ein Herzensprojekt war ihm die Neugestaltung des ASB-Pflegezentrums „Lupine“. Durch persönlichen Einsatz und regelmäßige Baustellenbesuche trug er maßgeblich dazu bei, dass daraus ein helles, freundliches Pflegeheim wurde. Zudem setzte er sich entschieden dafür ein, dass das Gelände des ehemaligen KZ Neuengamme nicht länger als Gefängnis genutzt wird.

Sein Erfolg zeigt sich auch in Zahlen: Während seiner Amtszeit verdoppelte sich die Mitgliederzahl des ASB Hamburg fast auf 63.000. 2006 trat Klarmann nicht erneut an und übergab einen zukunftsfähigen ASB an seine Nachfolgerin Angelika Mertens. Doch dem Verband blieb er treu – als Mitglied im Stiftungsrat der ASB-Stiftung Lebenswerk, wo er soziale Projekte weiter fördert.
 

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1996

Ehrung für Kurt Hörmann

Der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg hat Kurt Hörmann (80), dem langjährigen Vorsitzenden und jetzigen Ehrenvorsitzenden des ASB in Hamburg, die „Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes" verliehen. Die Medaille wurde von Helgrit Fischer-Menzel, Senatorin für Arbeit, Gesundheit und Soziales, in einer Feierstunde in der „Lupine" überreicht. Zahlreiche Gäste aus befreundeten Verbänden, dem ASB und dem persönlichen Freundeskreis waren anwesend. Senatorin Fischer-Menzel würdigte das noch anhaltende Lebenswerk von Kurt Hörmann als beispielhaftes Engagement für die Allgemeinheit.

In einer launigen Rede mit einem historischen Rückblick hob Dr. Annemarie Renger, Präsidentin des ASB Deutschland, die vielen parallelen Erfahrungen hervor, die sie und Kurt Hörmann sammeln konnten. Kurt Hörmann hat nun fast sieben Jahrzehnte dem ASB und damit der Allgemeinheit treu gedient. Es gibt kaum eine Aufgabe, die er im ASB nicht wahrgenommen hat. Aus der Seniorenarbeit sind Kurt Hörmann und seine Frau Gerda auch heute nicht wegzudenken. Leuchtende Augen gibt es bei den Seniorinnen und Senioren in den Altentagesstätten des ASB, wenn sie von den vielen Reisen und Veranstaltungen mit den Hörmanns berichten.

So wünschte Jan Klarmann, jetzt Vorsitzender des ASB in Hamburg, Gerda und Kurt Hörmann noch viele erfüllte Jahre im ASB, zu deren Unterstützung zwei weitere Hörmann-Generationen beitragen. Auch die „kritische Begleitung unserer Arbeit und der gute Rat", so Jan Klarmann, „sind nötig und erwünscht."

Herzlichen Dank und herzliche Glückwünsche an einen verdienten Samariter!

 

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1997

90 Jahre ASB Hamburg – Große Theater-Benefizveranstaltung am 15. August

Der ASB-Hamburg wird dieses Jahr 90 Jahre alt. Wenn das kein Grund zum Feiern ist. Es gibt deshalb eine große Benefizveranstaltung im Ernst-Deutsch-Theater am 15. August. Unterhaltung pur wird garantiert. Mit dabei sind u. a. Gottfried Böttger, Annette Mayer, Will Quadflieg, Isabella Vertes-Schütter, Wilhelm Wieben. Die Präsidentin des Arbeiter-Samariter-Bundes Deutschland, Annemarie Renger, wird anlässlich der Geburtstagsfeier zu Ihnen sprechen. Die Festrede hält der Erste Bürgermeister Dr. Henning Voscherau. Diesen besonderen Abend sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Am 1. Juli beginnt der öffentliche Kartenvorverkauf. ASB-Mitglieder allerdings haben bereits vorher die Möglichkeit, sich ihre Karten zu sichern.

Wenden Sie sich deshalb bitte an Renate Timm beim
ASB-Landesverband Hamburg,
Lupinenweg 12,
22549 Hamburg,
Telefon 040/8 33 98-244.

Pünktlich zum Geburtstag gibt der ASB das Buch zum Geburtstag heraus. Es trägt den Titel „90 Jahre ASB Hamburg" und erscheint in beschränkter Auflage. Des Weiteren hat der ASB eine Uhr entworfen, deren Auflage mit 200 Stück ebenfalls limitiert ist. Beides – Buch und Uhr – sind überall erhältlich, wo gefeiert wird. Mit dem Erlös der Eintrittsgelder sowie aus dem Verkauf der Bücher und Uhren kann hoffentlich ein neues Fahrzeug für die Kurzzeiteinrichtung „Lupine" angeschafft werden, um den Menschen dort die wertvolle Möglichkeit zu geben, an Ausflügen in der Umgebung teilzunehmen.

Außerdem wird es in der ASB-Festwoche vom 16. bis 23. August in den Kindertageseinrichtungen, Sozialstationen und Ortsverbänden Tage der offenen Tür und andere Aktivitäten geben.

(Näheres entnehmen Sie bitte der Tagespresse.)

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Ein Stück Hamburg feiert Geburtstag: 90 Jahre ASB

Viele Künstler waren beim Benefiz-Theaterabend im Ernst-Deutsch-Theater dabei und sorgten für ein unvergessliches Erlebnis.

Im August 1997 feierte der Hamburger ASB sein 90-jähriges Bestehen mit einer Festveranstaltung im Ernst-Deutsch-Theater und einem Wiesenfest im ASB-Pflegezentrum Lupine. Rund 600 Gäste wurden vom Landesvorsitzenden Jan Klarmann begrüßt. Der Abend bot eine Mischung aus Festansprachen von Bürgermeister Dr. Henning Voscherau, ASB-Präsidentin Annemarie Renger und Jan Klarmann sowie künstlerischen Darbietungen prominenter Hamburger Künstler und Schauspieler. Das Wiesenfest richtete sich an ASB-Mitglieder. Zudem fanden zahlreiche dezentrale Veranstaltungen in ganz Hamburg statt, bei denen Seniorentreffs, Sozialstationen, Kindertagesstätten und Rettungswachen ihre Türen für die Öffentlichkeit öffneten.

Bürgermeister Dr. Henning Voscherau würdigte in seiner Rede die lange Geschichte des ASB und betonte die Bedeutung des Ehrenamts für den Sozialstaat. Der ASB stehe für freiwilliges, soziales Engagement und unterstütze Selbsthilfegruppen und Initiativen. Die Studie "A new civic Europe" zeigt, dass ein Viertel der Bürger in europäischen Ländern freiwillige, soziale Arbeit leistet. Der ASB setze mit Aktionen wie "Hilfe für St. Petersburg" ein Zeichen und mobilisiere viele Hamburger für soziales Engagement.

Abschließend hob Voscherau hervor, dass eine solidarische Gesellschaft nur durch gemeinsames Engagement und wirtschaftlichen Erfolg bestehen könne. Der ASB sei mit seinen 90 Jahren praktizierter Solidarität und Selbsthilfe ein Vorbild für zukünftige Herausforderungen.
 

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Und noch ein Jubiläum: 40 Jahre Städtepartnerschaft Hamburg – St. Petersburg

Eine Altentagesstätte als Geburtstagsgeschenk für die 40-jährige Städtepartnerschaft Hamburg–St. Petersburg. Anlässlich der 40-jährigen Partnerschaft ruft der ASB unter der Schirmherrschaft des Ersten Bürgermeisters, Dr. Henning Voscherau, die Bürger und Unternehmen Hamburgs dazu auf, ihrer Partnerstadt eine Altentagesstätte nach Hamburger Modell zu stiften. Diese Altentagesstätte soll den russischen Bedürfnissen angepasst und dauerhaft patenschaftlich betreut werden, um freundschaftliche Beziehungen unter den Senioren der Metropolenregionen zu entwickeln und zu pflegen.

Der ASB Hamburg-Mitte bittet um Geldspenden auf sein Spendensonderkonto 238600 bei der Hamburgischen Landesbank, BLZ 200 500 00, und um Sachspenden bzw. Patenschaften von Unternehmen für einzelne Räume in einem ehemaligen Kulturpalast (wurde von der Stadtverwaltung St. Petersburg mietfrei zur Verfügung gestellt), der projektierten Altentagesstätte.

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1998

Hamburger ASB hilft dem Kosovo

Der ASB lindert die Not ein wenig.

Die blutigen Balkankonflikte der 1990er Jahre erschütterten die Welt. Sogar die NATO griff ein. Die Kämpfe zwischen den jugoslawischen Völkern hinterließen Zerstörung, Tote, Gefangene und Flüchtlingsströme, vor allem aus dem Kosovo nach Albanien. 1998 gründete das Medikamentenhilfsprojekt Hamburger Klinikärzte e.V. mit NDR und dem Hamburger Abendblatt die Initiative „Hamburg hilft Kosovo“. Später übernahm der ASB Ortsverband Hamburg-Mitte die Federführung, unterstützt von weiteren Organisationen. Im ersten Jahr transportierte das Projekt 240 Tonnen Hilfsgüter mit 15 Sattelzügen in Flüchtlingslager, vor allem nach Albanien und den Kosovo. Das Militärkrankenhaus in Tirana, kirchliche Einrichtungen in Durres und die Hilfsorganisation „Mutter Teresa“ im Kosovo übernahmen die Verteilung. Vor Ort überprüften ASB-Helfer und Hamburger Klinikärzte regelmäßig die Ankunft und Verteilung der Spenden.

Auch serbische Flüchtlinge, die den Kosovo verlassen mussten, erhielten Unterstützung. Auf Initiative von Schauspieler Rolf Becker lieferte der Hamburger ASB Hilfsgüter nach Serbien. Politiker und ASB-Vertreter überzeugten sich persönlich von der Wirksamkeit der Hilfe. Neben den Hilfstransporten ermöglichte das Projekt den Wiederaufbau der Wasserversorgung in Peqin (Albanien), die Sanierung einer Gehörlosenschule in Prizren sowie den Bau von Ambulanzen und Schulen im Kosovo. Zudem wurde der Aufenthalt kosovarischer Lehrerinnen in deutschen Bildungseinrichtungen finanziert. Das Projekt endete 2002. Insgesamt flossen fast zehn Millionen Mark in die Kosovo-Hilfe. Hamburg bewies einmal mehr seine Hilfsbereitschaft und vertraute dabei auf die Kompetenz des Arbeiter-Samariter-Bundes – für den Kosovo, St. Petersburg und alle Menschen in Not.

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Jetzt wird Zeit gespendet

Zeitspender geben gerne ihr Wissen weiter: Hier ist es Peter Finster, der Schülerinnen bei der Berufsfindung zur Seite steht.

Der ASB eröffnete mit einem neuen Projekt Hilfsbereiten die Möglichkeit, ehrenamtlich tätig zu werden, ohne sich langfristig an eine soziale Einrichtung zu binden. Menschen, die einen Teil ihrer freien Zeit spenden – sogenannte Zeitspender – ergänzen die Arbeit der ASB-Mitglieder und ermöglichen Einsätze über das Kernangebot hinaus.

Interessierte melden sich beim ASB-Team und entscheiden selbst, wann und in welcher Form sie helfen möchten. Gemeinsam wird ein passendes Projekt gefunden, und ein Teammitglied betreut sie während des gesamten Engagements. Fragen und Anregungen können so jederzeit besprochen werden.

Obwohl Zeitspender keine Beiträge zahlen, genießen sie vollen Versicherungsschutz. Sie bringen Wissen und Fähigkeiten ein, die oft nicht im Leistungskatalog professioneller Hilfe enthalten sind. Die Zeitspender-Agentur vermittelt zudem an andere soziale Einrichtungen. Bisher sind 348 Menschen aktiv, die in 221 Einrichtungen mit 400 verschiedenen Tätigkeiten unterstützen.

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Auszeichnung für verdienten, 97-jährigen Samariter

Der Senat hat am 5. November den Rahlstedter Werner Tietgen als langjährigen ehrenamtlichen Helfer im Katastrophenschutz und Sanitätsdienst des Arbeiter-Samariter-Bundes mit der „Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes in Bronze" ausgezeichnet.

Werner Tietgen gehört dem ASB seit 47 Jahren an. Er hat während dieser Zeit immer aktiv im Hamburger Arbeiter-Samariter-Bund mitgearbeitet. So war er schon während der Flutkatastrophe im Jahre 1962 voll im Einsatz. Er hat seitdem bis heute in vorbildlicher Weise im Katastrophenschutz und den sozialen Arbeitsfeldern des ASB ehrenamtlich gearbeitet. Zurzeit ist Werner Tietgen Beisitzer im Vorstand des ASB Ortsverbandes Billstedt/Rothenburgsort.

Senator Wrocklage würdigte die Verdienste von Werner Tietgen in einer kleinen Feierstunde zusammenfassend mit dem Satz: „Ich habe den Eindruck, Sie sind ein wahrhaft guter Mensch!" Damit dürfte er dieses beispielhafte Engagement zutreffend gewürdigt haben – das Engagement eines Menschen, der immer für andere Menschen da war, ohne viel Aufhebens darum zu machen.

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„Wir haben nur unseren Job gemacht" – Dänemark feiert Lebensretter aus Hamburg

Ein ganz normaler Krankentransport: Rettungsassistent Holger Kögler und Sanitäter Jan Thüscher vom ASB haben einen pflegebedürftigen Hamburger zu seiner Familie nach Schweden gebracht. Sie befanden sich auf dem Heimweg, als auf der Autobahn kurz hinter Kopenhagen aus einer Routinefahrt plötzlich ein „Sondereinsatz" wurde: Zwei Autos fuhren direkt vor ihnen ineinander und gerieten in Brand. Etwa 150 Meter vor dem Rettungswagen sahen die ASB-Mitarbeiter zunächst nur starken Qualm. Langsam tasteten sie sich auf der Standspur vor.

Eine richtige Entscheidung, denn auf der linken Fahrbahn brannten zwei Fahrzeuge lichterloh. Drei Verletzte waren bereits von Augenzeugen aus den Wagen gezogen worden. Die beiden Retter verloren keine Zeit. Sie kümmerten sich sofort um die Opfer, besonders um ein junges Paar, das schwere Brandverletzungen erlitten hatte. Ruhig und souverän leisteten die beiden Kollegen die lebenswichtige Erstversorgung: Sie kontrollierten die Atmung, legten Infusionen, kontrollierten den Kreislauf, kühlten die Wunden und deckten sie mit sterilen Tüchern ab. Als der dänische Rettungsdienst ankam, hatten ihm die Hamburger schon wichtige Arbeit abgenommen. Auch die weitere Zusammenarbeit klappte sehr gut: Es gab keine Konkurrenz- bzw. Kompetenzprobleme und die Verständigung lief reibungslos auf Deutsch, Dänisch, Englisch und mit Händen und Füßen.

Die beiden ASB-Rettungsdienstmitarbeiter waren mit dem richtigen Fahrzeug und der richtigen Ausrüstung zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Doch sie wollen das, was sie getan haben, nicht überbewerten: „Helden sind wir bestimmt nicht. Wir haben nur unseren Job gemacht", sagte Holger Kögler. Der dänische Rettungsdienst sieht das anders. Für den besonderen Einsatz sollen die Lebensretter geehrt werden.

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Anpfiff für den ASB-Sanitätsdienst – HSV und ASB vereinbaren Kooperation

Der Hamburger Sportverein will die soziale Arbeit des Arbeiter-Samariter-Bundes zukünftig aktiv öffentlich unterstützen. Dies gilt besonders für die Aktivitäten des ASB mit Kindern und Jugendlichen, aber auch für sein Engagement für ältere Mitbürger unserer Stadt und für die St. Petersburg-Hilfe. Der Arbeiter-Samariter-Bund wird seinerseits mit über 100 ehrenamtlichen Sanitätern, professionellen Rettungsassistenten und Notärzten die Heimspiele des HSV im Volksparkstadion begleiten und für einen reibungslosen Sanitäts- und Rettungsdienst sorgen. Die Zusammenarbeit, die bereits zum Saisonstart begann, wurde nun mit einem entsprechenden Kooperationsvertrag bestätigt.

Werner Hackmann, erster Vorsitzender des HSV: „Das Wirken der Wohlfahrtsverbände in Hamburg wird immer wichtiger. Deshalb unterstützen wir die Arbeit des ASB gern und hoffen auf eine gute, langfristige Zusammenarbeit."

„Der HSV und seine Fans im Volksparkstadion können sich auf einen reibungslosen Sanitäts- und Rettungsdienst des ASB verlassen. Wir freuen uns auf diese Partnerschaft", betont Knut Fleckenstein, Geschäftsführer des Hamburger ASB.

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Hohe Auszeichnung für sechs Samariterinnen

Inmitten von sechs Samariterinnen und seiner Stellvertreterin fühlte sich Hamburgs Erster Bürgermeister Ortwin Runde sichtlich wohl. Zuvor hatte er die sechs starken ASB-Frauen für ihre langjährige ehrenamtliche Arbeit in den unterschiedlichsten Bereichen der Sozialarbeit des ASB mit der „Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes in Bronze" ausgezeichnet.

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Wir spenden Zeit!

In der ersten Ausgabe des ASB-Magazins 1998 hat der Hamburger ASB seinen Freiwilligentreffpunkt vorgestellt. Die Resonanz auf diesen Artikel hat den ASB in der Absicht bestätigt, aktiv da weiterzumachen, wo so erfolgreich begonnen wurde. Um das Zeitspenden beim ASB für Sie transparenter zu machen, möchten wir Ihnen heute drei Zeitspender, ihren Werdegang und ihre Arbeit vorstellen.

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Harald Villmann: Überstunden „abbummeln“ in Russland

Der 49-jährige Harald Villmann arbeitet im Schichtdienst bei der Deutschen Telekom. Der Job bringt es mit sich, dass im Jahr einige Überstunden zusammenkommen. Die spendet Villmann seit 1992 dem ASB. Bis zu sechsmal im Jahr fährt er den inzwischen ortsverbandseigenen Sattelzug von Hamburg nach St. Petersburg, um die in Hamburg gesammelten Hilfsgüter in die Stadt an der Newa zu transportieren. Als Kind hat er in Magdeburg oft mit russischen Offizieren gespielt. Sein Interesse an Russland ist geblieben und seine Neugierde gewachsen. Da er auch noch den Lkw-Führerschein besitzt, bot es sich für Harald Villmann geradezu an, seinem Russlandfaible nachzukommen und sich beim ASB als Fahrer zu melden. „Nach einigen Touren hatte ich bereits die ersten Kontakte in St. Petersburg und heute verbinden mich intensive Freundschaften mit Menschen in diesem Land. Das ist ein wunderbares Gefühl“, schwärmt Harald Villmann. Eine Tour dauert eine Woche und mit einer Fahrt jährlich pro Zeitspender ist der Aktion „Ein Paket für St. Petersburg“ bereits sehr geholfen. Ein Führerschein ist nicht dringend erforderlich, da pro Tour auch ein Beifahrer benötigt wird. Seit Winter 1989/90 befördert der Hamburger ASB im Rahmen seiner Auslandshilfe kontinuierlich „Freundschaftspakete“ sowie gebrauchsfähige Altkleider und allgemeine humanitäre Hilfsgüter von Bürgern der Stadt nach St. Petersburg. Seit 1995 wird diese Aufgabe vom Ortsverband Hamburg-Mitte e.V. organisiert.

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Wolfgang Bergner: Als Technischer Leiter „live“ dabei

Wolfgang Bergner ist 25 Jahre alt und seit 1993 ehrenamtlicher Sanitäter beim ASB. Mittlerweile ist er Leiter eines Sanitäts- und Betreuungsmoduls, das Veranstaltungen aller Art medizinisch und logistisch betreut. Als für Wolfgang Bergner die Entscheidung Zivildienst oder Bundeswehr anstand, nahm ihn eine Kollegin, die bereits im Katastrophenschutz ehrenamtlich tätig war, mit zu ihrem Dienst. Wolfgang Bergner war begeistert und hat sich in der Gruppe gleich wohl gefühlt. Da war klar, dass er sich für sieben Jahre im Katastrophenschutz engagieren würde, als echte Alternative zur Bundeswehr oder zum Zivildienst, zumal er so nicht aus seinem Berufsleben herausgerissen werden würde. Er hat dann bald einen Sanitätslehrgang absolviert und macht bis heute regelmäßig interessante, kostenlose Fortbildungen. Im Sanitätsdienst kann jeder Freiwillige aktiv mitarbeiten. Wolfgang Bergner freut sich immer auf „Neues“: „Wir betreuen jedes Heimspiel des HSV und sind alle sehr gespannt auf das neue Stadion.“

Im Sanitätsdienst des ASB sind mehr als 1.300 freiwillige Helferinnen und Helfer tätig. Rund 350 Mal im Jahr sind sie für die Hamburger Bürgerinnen und Bürger im Einsatz.

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Eveline Scheppach: Von der Paketabgabe an den Schreibtisch

Eveline Scheppach ist 59 Jahre jung und ebenfalls seit 1993 Zeitspenderin beim ASB. Über die Aktion „Ein Paket für St. Petersburg“ bekam sie Kontakt zum ASB. Eines Tages, als sie eines ihrer zahlreichen Pakete beim ASB abgab, fragte sie bei der ASE-Zentrale in Hamburg-Osdorf nach, ob man sie als ehrenamtliche Bürokraft gebrauchen könne. Kurzfristig und unbürokratisch wurde sie sofort in das Pflegezentrum Lupine vermittelt, wo sie sich im Büro mindestens einmal in der Woche freiwillig engagiert. Eveline Scheppach erstellt die gesamte interne Abrechnung und die Krankenhausstatistik. Außerdem berät sie Patienten bei Bedarf in Finanz- und Rentenangelegenheiten. Auf die Fragen, warum Eveline Scheppach ihre Zeit dem ASB spendet und was ihr dabei am meisten Spaß macht, antwortete sie: „Der soziale Hintergrund dieser Organisation und die vielen Gespräche mit den Patienten machen mir große Freude. Ich bin noch voller Tatendrang und kann mir nicht vorstellen, meine Freizeit nur zu Hause zu verbringen.“

Im Pflegezentrum Lupine befinden sich eine Kurzzeitpflege mit 30 Belegbetten, eine Dauerpflegestation mit zehn Belegbetten und eine Sozialstation für die ambulante Pflege. Die Kurzzeitpflege des Arbeiter-Samariter-Bundes ist eine Einrichtung zur Aufnahme pflegebedürftiger Menschen, die für eine absehbare Zeit stationär versorgt werden müssen, weil vorübergehend die notwendige Pflege und Versorgung zu Hause nicht möglich ist.

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Olaf Scholz – ein Samariter auf dem Weg in den Bundestag

Olaf Scholz, Kreisvorsitzender der SPD Altona und Mitglied des Landesvorstandes der Hamburger SPD, besuchte im Rahmen seiner Informationstour durch den Bezirk Altona auch den Arbeiter-Samariter-Bund. ASB-Geschäftsführer Knut Fleckenstein und die Pflegedienstleiterin des Pflegezentrums Lupine, Isabella Herzog, informierten ihn insbesondere über die stationäre Pflege sowie über die Kurzzeitpflege.

Olaf Scholz ist Mitglied im Arbeiter-Samariter-Bund Hamburg. Sein Hauptthema, dem er sich als zukünftiger Bundestagsabgeordneter widmen will, heißt: „Arbeitsplätze und soziale Gerechtigkeit.“ Es sollte immer mehr Menschen geben, die sich in ihren Parteien für diese Ziele einsetzen. Olaf Scholz versprach: „Dieser Besuch soll keine ‚Wahlkampf-Eintagsfliege‘ sein. Vielmehr wird der Kontakt regelmäßig auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden.“

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1999

Begegnungen machen Schule

„Sozial macht Schule" bringt Generationen einander näher.

Soziales Verhalten zu fördern, war ein Grund für den ASB, das Projekt „Sozial macht Schule“ zu starten. „So“, sagt Projektleiter Rainer Micha, „entwickeln Jungen und Mädchen soziale Kompetenz.“ Über 60 Schulen haben das Projekt bereits in den Unterricht übernommen. Schüler der 5. bis 12. Klassen absolvieren ein Sozialpraktikum: Sie begleiten ältere Menschen, helfen jüngeren Schülern oder engagieren sich in der Obdachlosenhilfe. Sie übernehmen Verantwortung, testen ihre Belastbarkeit, erhalten neue Werte – und oft Interesse an sozialen Berufen. Über 5000 Schüler haben bereits teilgenommen.

Ein weiteres Projekt ist „Dialog der Enkel und Urenkel“. In Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis KZ Neuengamme setzen sich Schüler:innen mit der NS-Vergangenheit auseinander. Tschechische Bürger:innen, die im KZ Neuengamme interniert waren oder in Hamburg als Zwangsarbeiter:innen arbeiten mussten, begegneten gemeinsam mit ihren Enkeln Hamburger Schüler:innen.

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Der ASB-Ortsverband Hamburg-Eimsbüttel ist 50 Jahre alt!

Der OV-Eimsbüttel feierte mit vielen netten Menschen sein fünfzigjähriges Bestehen. Einen ganzen Samstag lang stand Niendorf im Zeichen des ASB: Tagsüber gab es eine imposante Rettungsdemonstration: „Verkehrsunfall mit Pkw, Person eingeklemmt!“ Auch die Freiwillige Feuerwehr Niendorf beteiligte sich an dieser Übung. Die Besucher waren von diesem Einsatz ebenso begeistert wie von dem Können der Rettungshundestaffel. Die Samariter konnten informieren und mit ihrer Arbeit überzeugen.

Richtig feierlich wurde es dann abends in der OV-Fahrzeughalle im Sootbörn, die für diesen Anlass fast das Ambiente eines Festsaales erhalten hatte. Bei klassischer Jazzmusik der „Nichelsons Stompers“ und bei einem umfangreichen Speise- und Getränkeangebot feierten über zweihundert geladene Gäste aller Generationen mit dem Geburtstags-OV. Der Ortsverband Hamburg-Eimsbüttel bedankt sich ganz herzlich bei seinen Gästen und willigen Helfern für das gute Gelingen und die tolle Atmosphäre dieses Jubiläums und freut sich schon jetzt auf die nächste Gelegenheit zum Feiern!

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„Hamburg hilft Kosovo" sagt Danke – die Jahresbilanz einer ununterbrochenen Hilfe

Die Jahresbilanz einer ununterbrochenen Hilfe: Im August 1998 gründete das MHP/Medikamentenhilfsprojekt Hamburger Klinikärzte e.V. – unter Mitwirkung der Medienpartner NDR und Hamburger Abendblatt – das Projekt „Hamburg hilft Kosovo" (HhK). Weitere Projektbeteiligte sind der ASB-Ortsverband Hamburg-Mitte e.V. und Kreisverband Worms/Alzey sowie die Aktion Freundschaft e.V. Großenbrode. Seit dem 1. März 1999 hat der ASB-Ortsverband Hamburg-Mitte die Federführung dieses Projekts übernommen. Schirmherr der Aktion ist der Erste Bürgermeister der Hansestadt Hamburg, Ortwin Runde.

Mit Beginn verstärkter Flüchtlingsströme nach Albanien konzentrierte der ASB seine Arbeit dort auf die Orte Durres, Peqin und Kavaje. Bis Ende Juni wurden gespendete und zugekaufte Hilfsgüter mit 28 Sattelzügen in ASB-Flüchtlingscamps und nach Durres befördert und verteilt. Die marode Wasserversorgung des Flüchtlingscamps in Peqin hatte man mit einem Aufwand von 50.000 Mark saniert, was den Albanern auch heute noch zugute kommt.

Seit dem 26. Juni ist HhK wieder direkt im Kosovo aktiv. Die Hilfen konzentrieren sich auf den Raum Suva Reka bei Prizren im sogenannten deutschen KFOR-Sektor. Ein dort stationierter ehrenamtlicher Mitarbeiter koordiniert und kontrolliert die Hilfsmaßnahmen. Bis Ende September fuhren allein fünfzehn weitere Sattelzüge dorthin. Und die Unterstützung geht ununterbrochen weiter: Abgesehen von der gezielten humanitären Hilfe übernimmt HhK die Instandsetzung und Einrichtung einer Grund- und Hauptschule in Suva Reka, zweier Internatsschulen für gehörlose und geistig behinderte Kinder sowie zweier ambulanter Polikliniken in Studenqane und Kostrice. Geplant sind – zusammen mit dem Russischen Samariterbund aus St. Petersburg – die Teilinstandsetzung und Ausstattung einer Schule in Banja im russischen Sektor sowie die Beschaffung und Installation einer Heizungsanlage im Gymnasium Suva Reka. HhK übernimmt die Vermittlung und Unterstützung von Schulpatenschaften.

Zu den gespendeten 1,2 Millionen Mark hat der Hamburger Senat 50.000 Mark beigesteuert. Rund 90.000 Mark spendeten die Hamburger ASB-Mitglieder. Zu den Wiederaufbauprojekten trugen „BILD hilft e.V./Ein Herz für Kinder", die Stadt Saarbrücken und das Hamburger Thalia Theater mit zusammen 320.000 Mark bei. Die Confiseriekette Arko übergab der Auslandshilfe des ASB Hamburg eine gebrauchte Sattelzugmaschine im Wert von 120.000 Mark.

Außerhalb der Aktion „Hamburg hilft Kosovo" brachte der ASB-Ortsverband Hamburg-Mitte in Zusammenarbeit mit dem Russischen Samariterbund am 1. Juni, also noch während der NATO-Intervention in Serbien, Medikamente und Lebensmittel nach Subotica in der serbischen Wojvodina. Ein zweiter Hilfsgütertransport mit medizinischer Ergänzungsnahrung ist im Oktober in Novi Sad angekommen und ein weiterer nach Serbien ist in Vorbereitung. Die Auslandshilfe des ASB Hamburg arbeitet unermüdlich weiter – nicht nur im Kosovo und in Serbien, auch in der Türkei und in St. Petersburg.

Sie haben sehr geholfen – dafür danken wir Ihnen!

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Neue Ideen für das Ehrenamt

Frauke Schwarz, Projektentwicklerin im ASB Hamburg, hat zusammen mit anderen das Projekt „Zeitspender“ zum Erfolg geführt.

Bei Robert Lembkes heiterem Berufe-Raten hätte Frauke Schwarz (43) vermutlich den Mund nur auf und zu machen dürfen, um ihren Beruf zu erläutern. Denn Reden und Überzeugen sind ihr Handwerkszeug und leichte Heiserkeit beinahe schon eine Berufskrankheit. Die lebhafte Hamburgerin beeilt sich, ihren Job näher zu erklären: „Ich arbeite hier als Projektentwicklerin und man sagte mir bei der Einstellung: Mach was Du willst, aber sei erfolgreich.“ Die Trends in der allgemeinen Wohlfahrtspflege kennt sie, Erfahrungen aus dem Bereich der Politik und Medienarbeit hat sie. Und nun bringt sie zusammen mit ihrem Kollegen Karsten Wengels beim ASB das Pilotprojekt „Die Zeitspender“ voran.

Die Idee: Menschen stellen direkt zur Verfügung, was sie haben. Ihre Zeit, ihre Persönlichkeit und ihre individuellen Begabungen. Zeit, nicht etwa Geld. Arbeit bedeutet für die ASB-Quereinsteigerin Schwarz Telefonieren, Kontaktieren. Sie betont jedoch die gemeinsame konzeptionelle Teamarbeit und ist dankbar für das Geschick ihres Kollegen im Umgang mit dem Computer. Schwarz und Wengels übernehmen die Koordination der Freiwilligen, knüpfen Kontakte und vermitteln Zeitspender an Projekte und Einrichtungen: Busfahrer, die gerne eine Extratour mit Altenheimbewohnern unternehmen, die pensionierte Musiklehrerin, die mit Begeisterung Kurse im Seniorenheim anbietet. Oder auch der ehemalige Koch, der für Obdachlose wieder einmal in seinem alten Beruf tätig wird. „Die Leute bringen immer wieder tolle Ideen ein, so kreativ könnten wir Hauptamtlichen kaum sein“, erzählt Frauke Schwarz. Wichtig sei für sie, fügt Schwarz hinzu, dass die Betonung ihrer Arbeit auf einer neuen, zeitgemäßen Form des Ehrenamtes liegt. Es muss unbürokratisch zugehen, keine als belastend empfundenen Verpflichtungen sollen entstehen. Aber helfen, sich für andere Menschen und für das allgemeine Wohl einsetzen, das tun Menschen nach Erfahrung der Expertin Schwarz gern. „Arbeitsplätze“, beruhigt sie Befürchtungen, „werden nicht gefährdet.“ „Das Zeitspender-Projekt wächst und gedeiht“ ist ihre Einschätzung – und dies ist mittlerweile auch bundesweit wahrgenommen worden. Der 5. Preis des „Förderpreises Aktive Bürgerschaft“ unter 187 eingereichten Projekten bedeutet Anerkennung. Der ASB Hamburg ist mit dem Zeitspenderprojekt unter den Preisträgern der einzige große Wohlfahrtsverband neben zahlreichen Bürgerinitiativen. Frauke Schwarz selbst freut sich über diese Auszeichnung, hat das Zeitspender-Team doch viel Mühe in die Präsentation gesteckt. Ihr Kollege Wengels lobt die konsequente Herangehensweise mit Logo-Entwicklung und gezielter Medienarbeit, die Früchte trägt. „Der Wiedererkennungswert, der prägnante Begriff“, meint er, „hilft ungemein bei der täglichen Arbeit.“ Frauke Schwarz, ehemalige Rechtsanwaltsgehilfin und Studentin (Politik, Jura, Soziologie), war die Verbindung von Praxis und Theorie immer wichtig. Daher ist sie in puncto Ehrenamt und staatsbürgerlicher Beteiligung aktiv. Verantwortung auch für jene zeigen, denen es schlechter geht, war Motiv. Und da sie nicht zu denen gehören wollte, die vom Sofa aus schimpfen, mischte sie sich ein. Im zarten Alter von 30, sie war noch Studentin und bereits Mutter, stürzte sie sich bei den Jusos und in der SPD in die Politik, wurde Abgeordnetenassistentin, leitete ein Bürgerbüro, organisierte für die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion und verwaltete von ihrem Heimarbeitsplatz Politik und Privatleben. „Das Privatleben ist mir wichtig“, betont sie, „aber die Abgrenzung des Privatlebens fiel schwer.“ Und da das Telefon zu häufig nachts klingelte, sie für ihren Geschmack zu wenig Zeit für ihre Familie fand, sah sie sich vor etwa einem Jahr nach einem neuen Betätigungsfeld um. Der Rollenwechsel aus der Politik zum neuen Betätigungsfeld beim ASB fiel ihr leicht. „Bereits früher“, erzählt sie, „hatte ich täglich mit ganz unterschiedlichen Leuten zu tun. Junkies, Senatsempfang, jeden Tag was anderes.“

Sie nennt das: „Anspannen und Entspannen“. Das Zweite wird sie noch ein wenig üben müssen.

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„Hamburg nimmt sich Zeit“.

Eine Adventsaktion von HH1, Mopo und den Zeitspendern des ASB.

Unter dem Motto „Hamburg nimmt sich Zeit“ stand die vorweihnachtliche Aktion des Fernsehsenders HH1, der Hamburger Morgenpost und dem Projekt Zeitspender des ASB. Schirmherr war Dr. Henning Voscherau, Erster Bürgermeister a.D. der Freien und Hansestadt Hamburg. Am 4. Advent öffnete der ASB seine Einrichtungen und lud ein zu Kaffee und Kuchen, Musik und Weihnachtsgeschichten. Der Fahrdienst für gehbehinderte Menschen wurde über die Zeitspender organisiert. Knapp 500 ältere, einsame und bedürftige Menschen, die sonst die Adventstage allein zu Hause verbracht hätten, konnten sich auf fünfzehn Veranstaltungen wohlfühlen und freuen.

Die Weihnachtsfeier für über fünfzig Kinder, die ohne Eltern aufwachsen müssen, fand direkt in der Fernsehsendung „Dieter live“ statt. Es konnten 40 Zeitspender gewonnen werden, die auf diesen Veranstaltungen für ihre Mitmenschen unter anderem weihnachtliche Gedichte, Lieder und Musik vortrugen und alle zum Mitsingen einluden. Dabei waren u.a. Isabella Vertes-Schütter und Volker Lechtenbrink. Zwanzig Mitwirkende möchten auch weiterhin als Zeitspender aktiv bleiben.

ASB-Geschäftsführer Knut Fleckenstein: „Darüber freuen wir uns sehr. Aufgrund der positiven Resonanz aus der Bevölkerung und der guten Zusammenarbeit mit HH1 und der Hamburger Morgenpost werden wir weitere gemeinsame Aktionen für die Menschen dieser Stadt organisieren. Denn es gibt noch genug zu tun in einer Metropole wie Hamburg.“

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Besuch der Litauischen Samariter und des ASB Wiesbaden: vom 21. bis 22. Januar beim ASB Hamburg-Nordost

Kooperation ASB Wiesbaden und ASB Hamburg-Nordost in der Partnerschaft mit LS Kaunas.

Im Januar besuchte eine Delegation des Litauischen Samariter Bundes (LSB) und des LS Kaunas den ASB Hamburg-Nordost. In einem ausgewogenen Programm mit Besichtigungen von Einrichtungen, Arbeitsgesprächen und Sightseeing-Touren lernten sich die Samariterinnen und Samariter kennen und es entwickelte sich ein reger Gedankenaustausch.

Ziel dieser Zusammenkunft war es, die Kooperation zwischen dem ASB Wiesbaden und dem ASB Hamburg-Nordost in der Partnerschaft zum LS Kaunas mit allen drei Beteiligten zu besiegeln. Die Partnerschaft macht sich die Hilfe zur Selbsthilfe, den Austausch von Erfahrungen und allgemein die Stärkung persönlicher Kontakte zur Aufgabe. Man lotete die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit und gegenseitigen Unterstützung aus und versuchte sich ein Bild darüber zu verschaffen, inwiefern man in Zukunft die Kräfte bündeln könnte. Verstanden sich prächtig: (von l. n. r.) Gerd Prüfer, Jürgen Wetzei und Mindaugas Velyvis.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion versucht auch das kleine baltische Litauen mit enormem Einsatz, sich politisch und wirtschaftlich zu entwickeln und zu stabilisieren. Der ehrenamtlich arbeitende Litauische Samariter Bund zählt zu den wichtigen Organisationen im Land. Er setzt sich für die sozial Schwachen ein, die in diesem Prozess der Neuorientierung auf der Verliererseite stehen. Sein Schwerpunkt liegt in der Jugendarbeit.


Der LS Kaunas engagiert sich zur Zeit mit viel Engagement und Erfolg:
■ in einem „Hort“ für Straßenkinder mit Mittagessen und Nachhilfeunterricht;
■ in einem Projekt „Essen auf Rädern“ für alte und behinderte Menschen;
■ für eine Kleiderkammer.
Folgende konkrete Hilfe ist von Seiten der deutschen Partner vorgesehen:
■ Für das Projekt „Essen auf Rädern“ wird ein Spendenaufruf gestartet, da die Stadtverwaltung Kaunas staatliche Hilfen gestrichen hat.
■ Die Versorgung von Straßenkindern mit Mittagessen und die Durchführung von Nachhilfeunterricht soll sichergestellt werden. Hierfür wird u.a. Schulmaterial und Spielzeug gespendet.
■ Des Weiteren werden dem LS Kaunas für seine Arbeit ein faltbarer Tragestuhl, eine VW-Bus-Halterung, Rollstühle, Gehhilfen, Kleidung, Schuhe, zwei Nähmaschinen und eine größere Menge Lebensmittel zur Verfügung gestellt.
Gerd Prüfer, Vorsitzender des ASB Hamburg-Nordost: „Es macht Spaß, den ehrenamtlichen Samaritern zu helfen und mit ihnen zu arbeiten, denn sie schaffen vieles aus eigener Kraft und wissen die ehrenamtlichen Möglichkeiten gut einzuschätzen."

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ASB Hamburg-Mitte koordiniert die Hamburger Kosovo-Hilfe

Die Humanitäre Auslandshilfe „Hamburg hilft Kosovo“ existiert seit Sommer 1998. Die gesamte Koordination, Planung und Logistik liegt in den Händen des ASB Hamburg-Mitte. Seit August 1998 bis zum Jahresende wurden 22 Container humanitärer Hilfsgüter nach Albanien und, seit Ende Oktober, direkt in den Kosovo gebracht. Die zielgerichtete Verteilung vor Ort erfolgt durch eine ortsansässige, kompetente Hilfsorganisation. Im Februar/März 1999 fuhren vier Sattelzüge mit Hilfsgütern nach Albanien und Kosovo und versorgten dort Flüchtlinge mit Nudeln, Milchpulver, Decken, warmer Kleidung etc.

Angesichts der dramatischen Lage der Kosovo-Flüchtlinge in Albanien baut der ASB Hamburg jetzt, gemeinsam mit dem ASB Worms, die Kosovo-Hilfe zu einer kontinuierlichen Trailer-Brücke aus, über die in den nächsten Wochen und Monaten lebensnotwendige Spenden zu den ausgezehrten Flüchtlingen transportiert werden sollen.

Mit Unterstützung der Medien ist auch die Kosovo-Hilfe wieder eine Hamburger Aktion geworden. Hamburger Bürger tragen mit viel Engagement dazu bei, dass Menschen in Not geholfen wird. Vier Hamburger Samariter haben sich Anfang April 1999 vor Ort davon überzeugt, dass die Hamburger Hilfe zu 100 Prozent bei den Flüchtlingen ankommt. Aus ihrem Besuch erwuchs die Patenschaft mit dem ASB-Flüchtlingscamp Peqin. Auch ein katholischer Orden in Dunes empfängt unsere Hilfe. Insgesamt wird so 10.000 Flüchtlingen kontinuierlich geholfen. Harald Beese, Vorsitzender von Hamburg-Mitte, und ASB Hamburg Geschäftsführer Knut Fleckenstein sind sich einig: „Lieber gezielt und verbindlich helfen, als im Gießkannen-Prinzip die Hilfe verpuffen zu lassen.“

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