1971
Einrichtung des bundesweit ersten Zentrums für Soziale Dienstleistungen
65 Jahre nach ihrer Gründung entwickeln sich die Hamburger Arbeiter-Samariter:innen zu einem modernen, gemeinnützigen Service-Unternehmen. Ziel ist es, Hilfsbedürftigen so lange wie möglich ein Leben in der eigenen Wohnung zu ermöglichen.
1971 wird ein bundesweit einzigartiges Modell verwirklicht: Der ASB Hamburg bietet kostenlose Beratung bei Alltagsproblemen, Hilfe bei Kuranträgen, Vermittlung von Pflegekräften, Verleih von Hilfsmitteln und mobile Friseur- und Fußpflege-Services. Wer nicht einkaufen kann, bekommt Unterstützung durch Zivildienstleistende, die auch Haushaltsaufgaben übernehmen. Für häusliche Krankenpflege, wie z.B. Insulin spritzen, stellt der ASB examinierte Pflegekräfte.
Diese Dienste werden durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Zuwendungen finanziert. Auch Hamburger Unternehmen unterstützen den ASB. Die Firma Meyer & John spendete einen Spezialbus für Behindertenfahrten. Bei der Übergabe an ASB-Fahrdienstleiter Uwe Egner wünschte Robert Meyer im Januar 1981: „Mögen Sie lange Freude an diesem Weihnachtsgeschenk haben und allzeit gute Fahrt.“
1972
Der erste ASB-Rettungswagen steht in Eimsbüttel
Ende der 60er hatte der 27-jährige Gerd Gawrich die Idee, einen ASB-Rettungsdienst zur Unterstützung der Feuerwehr aufzubauen – trotz Widerständen aus den eigenen Reihen. Viele hielten die Fahrzeuge für zu teuer und zweifelten, ob es genug ausgebildete Fahrer gäbe. Doch Gawrich und seine Mitstreiter hielten an ihrer Vision fest. Die erste Anschaffung war ein ausgedienter Krankenwagen, der spontan gekauft wurde.
Der Fuhrpark des ASB-Eimsbüttel wuchs stetig und umfasste schließlich einen Notarztwagen, fünf Rettungs- und Krankenwagen, sieben Behindertentransportfahrzeuge, fünf Autos für soziale Dienste und neun Fahrzeuge für den Katastrophenschutz. Viele Verhandlungen mit Behörden und der Feuerwehr waren nötig, bevor 1972 der erste Rettungswagen ins Feuerwehrnetz integriert werden konnte.
Trotz großer Widerstände, auch von der Feuerwehr und Krankenkassen, gelang es dem technischen Leiter Uwe Wichelmann und seinen Mitstreitern Michael Busch und Torsten Harms, den ASB-Rettungsdienst in Hamburg stetig weiter auszubauen.
