Chronik des ASB Hamburg

Der Arbeiter-Samariter-Bund Hamburg wurde 1907 von demokratisch gesinnten Arbeitern gegründet – mit dem Ziel, armen und verunfallten Menschen in Not zu helfen. Seitdem steht der ASB für Solidarität und Menschlichkeit. Besonders hervorzuheben ist, dass sich der ASB im Dritten Reich nicht von den Nationalsozialisten hat vereinnahmen lassen. Der Arbeiter-Samariter-Bund Hamburg hat in fast 120 Jahren viel bewegt und bleibt auch in Zukunft ein starker Partner für alle Menschen, die Unterstützung brauchen. Erfahren Sie in unserer Chronik mehr über die ereignisreiche Geschichte des Hamburger ASB.

1907–1945
1907-1918

ASB während des Kaiserreichs

Aller Anfang ist schwer – das in der Kaiserzeit von konservativen Adligen geführte Rote Kreuz und eine Gruppe sozialdemokratisch gesinnter Rotkreuz-Mitglieder:innen aus der Arbeiterklasse standen sich damals unversöhnlich gegenüber. Eine Abspaltung war unumgänglich und damit auch der Startschuss für eine lange ASB-Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält.

ASB Erste-Hilfe-Schulung zur Kaiserzeit
1933-1945

Von den Nazis verfolgt und zerschlagen

Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler – die 12-jährige NS-Diktatur begann. Da sich die ASB-Mitglieder:innen nicht von den Nazis vereinnahmen ließen, wurden viele von ihnen verhaftet und teilweise sogar ermordet. Am 1. September 1933 ging der ASB im Deutschen Roten Kreuz auf, sein Ministerialkommissar wurde abgesetzt und die Zerschlagung war vollendet. Die Enteignung dauerte über ein Jahr – betroffen waren Druckereien, Sanitätsmaterial, Sportgeräte, Archive und sogar Brieftauben, die in den Augen der Nazis geheime Kontakte ermöglicht haben könnten.

1918-1933

Zwischen den Fronten in der Weimarer Republik

Nach der Abdankung Kaiser Wilhelms II. 1918 erlebte Deutschland Unruhen: Der Kapp-Putsch und die „Rote Ruhrarmee“ scheiterten, blutige Kämpfe hielten bis in die Weimarer Republik hinein an. Die Arbeiter-Samariter:innen gerieten oft zwischen die Fronten und wurden von Nazis, Kommunisten und Polizei bedrängt. 1925 rief die KPD zur Sabotage des ASB auf. Der ASB erwarb Schloss Moisburg als Erholungsheim, das später von den Nazis beschlagnahmt wurde. In den 1930ern half der ASB im Gängeviertel bei politischen Auseinandersetzungen unparteiisch Verletzten.

ASB Notfallversorgung nach einem Gasunfall
1933-1945

Von den Nazis verfolgt und zerschlagen

Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler – die 12-jährige NS-Diktatur begann. Da sich die ASB-Mitglieder:innen nicht von den Nazis vereinnahmen ließen, wurden viele von ihnen verhaftet und teilweise sogar ermordet. Am 1. September 1933 ging der ASB im Deutschen Roten Kreuz auf, sein Ministerialkommissar wurde abgesetzt und die Zerschlagung war vollendet. Die Enteignung dauerte über ein Jahr – betroffen waren Druckereien, Sanitätsmaterial, Sportgeräte, Archive und sogar Brieftauben, die in den Augen der Nazis geheime Kontakte ermöglicht haben könnten.

1918-1933

Zwischen den Fronten in der Weimarer Republik

Nach der Abdankung Kaiser Wilhelms II. 1918 erlebte Deutschland Unruhen: Der Kapp-Putsch und die „Rote Ruhrarmee“ scheiterten, blutige Kämpfe hielten bis in die Weimarer Republik hinein an. Die Arbeiter-Samariter:innen gerieten oft zwischen die Fronten und wurden von Nazis, Kommunisten und Polizei bedrängt. 1925 rief die KPD zur Sabotage des ASB auf. Der ASB erwarb Schloss Moisburg als Erholungsheim, das später von den Nazis beschlagnahmt wurde. In den 1930ern half der ASB im Gängeviertel bei politischen Auseinandersetzungen unparteiisch Verletzten.

ASB Notfallversorgung nach einem Gasunfall
1907-1918

ASB während des Kaiserreichs

Aller Anfang ist schwer – das in der Kaiserzeit von konservativen Adligen geführte Rote Kreuz und eine Gruppe sozialdemokratisch gesinnter Rotkreuz-Mitglieder:innen aus der Arbeiterklasse standen sich damals unversöhnlich gegenüber. Eine Abspaltung war unumgänglich und damit auch der Startschuss für eine lange ASB-Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält.

ASB Erste-Hilfe-Schulung zur Kaiserzeit
1949–1982
1949

ASB-Neugründung und -Entnazifizierung nach dem 2. Weltkrieg

Nach dem Krieg baute Heinrich Brauer – der schon 1907 den Hamburger ASB gründete und bis 1933 1. Vorsitzender war – den ASB zusammen mit Hermann Stamerjohann neu auf. 1949 führte ein Treffen ehemaliger Mitglieder:innen zur Neugründung, erneut mit Brauer als 1. Vorsitzenden. 1950 verzeichnete der ASB bereits 35.000 Dienststunden, 5.000 Hilfeleistungen und volle Kurse. Doch wie in der gesamten Bevölkerung Deutschlands gab es auch beim ASB Menschen, denen während des NS-Regimes Unrecht widerfahren war und andere, die in NS-Organisationen tätig waren – hier galt es, den richtigen Umgang zu finden.

Einladung zum frohen Wiedersehen aller ehemaligen Arbeiter-Samariter:innen.
1956–1969

Zurück zu alter Stärke in der Ära Adenauer/Kiesinger

1956 leistete der ASB humanitäre Hilfe beim ungarischen Volksaufstand. Über Wien wurden 50 Tonnen Hilfsgüter nach Budapest gebracht. Nach der Niederschlagung half der ASB in Flüchtlingslagern und baute ein Transportnetz für behinderte Kinder auf. Während der Hamburger Flutkatastrophe 1962 war der ASB mit Hunderten Helfern im Einsatz, organisierte Rettung, Notversorgung und Spenden – nach dem Leitsatz: „Helfen um jeden Preis“. Die schnelle Hilfe der Samariterinnen und Samariter rettete viele Leben. Der ASB entwickelte sich in den 60er Jahren so zu einer unverzichtbaren Stütze im Bevölkerungsschutz – wie er es vor dem 2. Weltkrieg auch schon war.

1969–1982

Modernisierung in der Ära Brandt/Schmidt

Seit 65 Jahren entwickelt sich der ASB Hamburg zum gemeinnützigen Dienstleister mit dem Ziel, hilfsbedürftigen Menschen ein Leben – jetzt auch in den eigenen vier Wänden – zu ermöglichen. Denn ab 1971 bietet er auch vielfältige soziale und pflegerische Leistungen an. Trotz Widerständen gelang der Aufbau eines modernen und umfangreichen Rettungsdienstes.

1969–1982

Modernisierung in der Ära Brandt/Schmidt

Seit 65 Jahren entwickelt sich der ASB Hamburg zum gemeinnützigen Dienstleister mit dem Ziel, hilfsbedürftigen Menschen ein Leben – jetzt auch in den eigenen vier Wänden – zu ermöglichen. Denn ab 1971 bietet er auch vielfältige soziale und pflegerische Leistungen an. Trotz Widerständen gelang der Aufbau eines modernen und umfangreichen Rettungsdienstes.

1956–1969

Zurück zu alter Stärke in der Ära Adenauer/Kiesinger

1956 leistete der ASB humanitäre Hilfe beim ungarischen Volksaufstand. Über Wien wurden 50 Tonnen Hilfsgüter nach Budapest gebracht. Nach der Niederschlagung half der ASB in Flüchtlingslagern und baute ein Transportnetz für behinderte Kinder auf. Während der Hamburger Flutkatastrophe 1962 war der ASB mit Hunderten Helfern im Einsatz, organisierte Rettung, Notversorgung und Spenden – nach dem Leitsatz: „Helfen um jeden Preis“. Die schnelle Hilfe der Samariterinnen und Samariter rettete viele Leben. Der ASB entwickelte sich in den 60er Jahren so zu einer unverzichtbaren Stütze im Bevölkerungsschutz – wie er es vor dem 2. Weltkrieg auch schon war.

1949

ASB-Neugründung und -Entnazifizierung nach dem 2. Weltkrieg

Nach dem Krieg baute Heinrich Brauer – der schon 1907 den Hamburger ASB gründete und bis 1933 1. Vorsitzender war – den ASB zusammen mit Hermann Stamerjohann neu auf. 1949 führte ein Treffen ehemaliger Mitglieder:innen zur Neugründung, erneut mit Brauer als 1. Vorsitzenden. 1950 verzeichnete der ASB bereits 35.000 Dienststunden, 5.000 Hilfeleistungen und volle Kurse. Doch wie in der gesamten Bevölkerung Deutschlands gab es auch beim ASB Menschen, denen während des NS-Regimes Unrecht widerfahren war und andere, die in NS-Organisationen tätig waren – hier galt es, den richtigen Umgang zu finden.

Einladung zum frohen Wiedersehen aller ehemaligen Arbeiter-Samariter:innen.
1982–1999
1982–1989

Verankerung in der humanitären Hilfe während der Wendezeit

Hamburgs Hilfe zeigte sich vielfach: 1986 stifteten eine Bank sowie betuchte Bürger einen Hebebühnen-Bus für Gehbehinderte. In den 1990ern organisierte der ASB mit Partnern eine große Hilfsaktion für St. Petersburg – mit 490.000 Paketen, medizinischer Hilfe und Projekten für Straßenkinder. Die Aktion stärkte die Städtepartnerschaft mit Leningrad. Zudem half der ASB auch Geflüchteten vom Balkan. Auf dem Flüchtlingsschiff „Bibby" wurde das Projekt „Es tut mir gut, ein Künstler zu sein“ ins Leben gerufen, um traumatisierten Kindern Mut zu geben. Ab 2004 wurde auch Kaliningrad unterstützt – mit Hilfslieferungen, Geschenken für Waisen und einem Kinderpark.

1990–1999

Noch stärker durch neue Strukturen in der Wiedervereinigungsdekade

In den 90er-Jahren modernisierte sich der ASB Hamburg in vielen Bereichen. Eine neue, bis heute wichtige Säule des ASB, wurden soziale Dienstleistungen – mit neuer Struktur, starken Persönlichkeiten und innovativen Projekten. Von Rettungsausbildung über Pflege und Hausnotruf bis zu Sozialarbeit, Bildung und internationaler Hilfe: Der ASB steht für Engagement, Solidarität und eine soziale Zukunft – damals wie heute.

1982–1989

Verankerung in der humanitären Hilfe während der Wendezeit

Hamburgs Hilfe zeigte sich vielfach: 1986 stifteten eine Bank sowie betuchte Bürger einen Hebebühnen-Bus für Gehbehinderte. In den 1990ern organisierte der ASB mit Partnern eine große Hilfsaktion für St. Petersburg – mit 490.000 Paketen, medizinischer Hilfe und Projekten für Straßenkinder. Die Aktion stärkte die Städtepartnerschaft mit Leningrad. Zudem half der ASB auch Geflüchteten vom Balkan. Auf dem Flüchtlingsschiff „Bibby" wurde das Projekt „Es tut mir gut, ein Künstler zu sein“ ins Leben gerufen, um traumatisierten Kindern Mut zu geben. Ab 2004 wurde auch Kaliningrad unterstützt – mit Hilfslieferungen, Geschenken für Waisen und einem Kinderpark.

1990–1999

Noch stärker durch neue Strukturen in der Wiedervereinigungsdekade

In den 90er-Jahren modernisierte sich der ASB Hamburg in vielen Bereichen. Eine neue, bis heute wichtige Säule des ASB, wurden soziale Dienstleistungen – mit neuer Struktur, starken Persönlichkeiten und innovativen Projekten. Von Rettungsausbildung über Pflege und Hausnotruf bis zu Sozialarbeit, Bildung und internationaler Hilfe: Der ASB steht für Engagement, Solidarität und eine soziale Zukunft – damals wie heute.

2000–2007
2000–2007

Neue Herausforderungen im Globalisierungsjahrzehnt

In den 2000er Jahren baute der ASB Hamburg seine sozialen Angebote massiv aus: barrierefreie Service-Wohnungen, moderne Pflegezentren, ein Wasserrettungsdienst, internationale Katastrophenhilfe und Projekte wie das „Löwenhaus“ prägten das Jahrzehnt. Mit der Gründung einer Stiftung, einer Service-GmbH und dem 100-jährigen Jubiläum zeigte sich der ASB als engagierte, zukunftsorientierte Kraft in Hamburg und darüber hinaus.

Tsunami-Hilfe 2005: Schwester Bernardine freut sich über die finanzielle Hilfe für Ihre Schule.
2000–2007

Neue Herausforderungen im Globalisierungsjahrzehnt

In den 2000er Jahren baute der ASB Hamburg seine sozialen Angebote massiv aus: barrierefreie Service-Wohnungen, moderne Pflegezentren, ein Wasserrettungsdienst, internationale Katastrophenhilfe und Projekte wie das „Löwenhaus“ prägten das Jahrzehnt. Mit der Gründung einer Stiftung, einer Service-GmbH und dem 100-jährigen Jubiläum zeigte sich der ASB als engagierte, zukunftsorientierte Kraft in Hamburg und darüber hinaus.

Tsunami-Hilfe 2005: Schwester Bernardine freut sich über die finanzielle Hilfe für Ihre Schule.
2008–heute

Hilfe, die ankommt – der ASB in den 2010er Jahren

In den 2010er Jahren zeigte der ASB Hamburg seine ganze Bandbreite: Mit HAMBURG SCHOCKT wurde eine innovative Ersthelfer-App eingeführt, die Leben rettet. Pflegekurse stärkten Angehörige in der häuslichen Pflege. Internationale Hilfe leistete der ASB mit dem Projekt FACE in Gambia. Das TÜV-Siegel bestätigte die hohe Qualität der 18 Sozialstationen. Ehrenamtliche wie Karl-Heinz van Nüffeln wurden mit Preisen ausgezeichnet. Neue Projekte wie Nachbarschaftshilfe, Schuldnerberatung und „ASB Plus“-Angebote ergänzten das soziale Engagement. Gemeinsam für Hamburg und darüber hinaus.

ASB Hamburg: Mit Herz und Tatkraft durch die 2020er Jahre

Mit Engagement auf vielen Ebenen prägt der ASB Hamburg die 2020er bis heute: Geprüfte Kita-Qualität, innovative Projekte wie „Pfoten-Buddies“, Ukraine-Hilfe, Integrationsarbeit in Unterkünften. Mit Quartiersarbeit, Seniorenprojekten, Schulsanitätsdiensten, Auslandshilfe und E-Mobilität steht der ASB für Solidarität, Nachhaltigkeit und Zusammenhalt. Sein Bekenntnis zu Vielfalt, Demokratie und Ehrenamt bekräftigt der Verband heute und auch in Zukunft.

Hilfe, die ankommt – der ASB in den 2010er Jahren

In den 2010er Jahren zeigte der ASB Hamburg seine ganze Bandbreite: Mit HAMBURG SCHOCKT wurde eine innovative Ersthelfer-App eingeführt, die Leben rettet. Pflegekurse stärkten Angehörige in der häuslichen Pflege. Internationale Hilfe leistete der ASB mit dem Projekt FACE in Gambia. Das TÜV-Siegel bestätigte die hohe Qualität der 18 Sozialstationen. Ehrenamtliche wie Karl-Heinz van Nüffeln wurden mit Preisen ausgezeichnet. Neue Projekte wie Nachbarschaftshilfe, Schuldnerberatung und „ASB Plus“-Angebote ergänzten das soziale Engagement. Gemeinsam für Hamburg und darüber hinaus.

ASB Hamburg: Mit Herz und Tatkraft durch die 2020er Jahre

Mit Engagement auf vielen Ebenen prägt der ASB Hamburg die 2020er bis heute: Geprüfte Kita-Qualität, innovative Projekte wie „Pfoten-Buddies“, Ukraine-Hilfe, Integrationsarbeit in Unterkünften. Mit Quartiersarbeit, Seniorenprojekten, Schulsanitätsdiensten, Auslandshilfe und E-Mobilität steht der ASB für Solidarität, Nachhaltigkeit und Zusammenhalt. Sein Bekenntnis zu Vielfalt, Demokratie und Ehrenamt bekräftigt der Verband heute und auch in Zukunft.