ASB Hamburg sagt „NEIN“ zum Aus des Sprach-Kita-Förderprogramms des Bundes und fordert eine schnelle Lösung

19.08.2022
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Auch die Kinder der ASB-Werkstatt-Kita Koppelstieg profitieren vom Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“. Foto: Romanus Fuhrmann.
Auch die Kinder der ASB-Werkstatt-Kita Koppelstieg profitieren vom Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“. Foto: Romanus Fuhrmann.

Seit sechs Jahren gibt es das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“. Damit wurden im Handlungsfeld Sprache speziell ausgebildete Fachkräfte finanziert, um Kinder mit sprachlichem Förderbedarf zu fördern und zu unterstützen. Dieses Programm soll Ende des Jahres übergangs- und ersatzlos auslaufen. Das ist für den ASB Hamburg nicht hinnehmbar.

Mit dem Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ hat das Bundesfamilienministerium seit 2016 die sprachliche Bildung als Teil der Qualitätsentwicklung in der Kindertagesbetreuung massiv gefördert. Auch Hamburg profitierte von diesem Programm und richtete sich an insgesamt 287 Kitas, die von einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit sprachlichem Förderbedarf besucht werden.

Beim ASB Hamburg werden sechs von fünfzehn ASB-Werkstatt-Kitas gefördert. Für jede dieser sechs Sprach-Kitas stellt das Programm eine zusätzliche Fachkraft zur Verfügung. Dies beinhaltet die Beratung, Begleitung und fachliche Unterstützung der Kita-Teams bei der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung, bei der Weiterentwicklung der Zusammenarbeit mit den Familien sowie der inklusiven Pädagogik. Mit dem Haushaltsplanentwurf 2023 plant die Bundesregierung nun, mit Ende des Jahres das Programm übergangs- und ersatzlos einzustellen.

„Dass das erfolgreiche und wichtige Bundesprogramm der Sprach-Kitas jetzt übergangs- und ersatzlos eingestellt werden soll, ist ein Rückschritt für alle Bemühungen im Kita-Bereich der letzten Jahre, die Sprachförderung als den entscheidenden Schlüssel für Teilhabe, Integration und Sozialisation weiterzuentwickeln. Die Einstellung des Programms ist ein Schlag ins Gesicht aller betroffenen Kinder und Familien, die in ihrer Sprachentwicklung hiervon profitiert haben. Es ist aber auch ein Schlag ins Gesicht aller Kitas und Träger, die dieses Programm zur Weiterentwicklung einer integrierten Sprachförderung vor Ort umgesetzt haben“, kritisiert der Landesvorsitzende des ASB Hamburg Marcus Weinberg.

„Die Kurzfristigkeit der Beendigung des Programms kommt erschwerend hinzu. Es gibt keine Angebote von Übergängen, um die Kompetenzen zu sichern. Wir – und neben uns auch alle anderen Kitas und Träger – haben keine Zeit, uns auf die neue Lage einzustellen“, ergänzt der Landesvorsitzende. „Wir haben zudem auch eine Verantwortung gegenüber den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die über dieses Programm die Sprachförderung umgesetzt haben“.

Der ASB Hamburg fordert deshalb die Bundesregierung auf, diesen Haushaltplanentwurf zu korrigieren und die Sprach-Kitas weiter zu finanzieren. Es geht um die Sicherung einer guten und breiten Sprachförderung unserer Kleinsten!

Sprache ist der Schlüssel für eine gut gelingende Teilhabe, für ein gutes gemeinschaftliches Aufwachsen und für eine gute Integration und Sozialisation der Kinder. Studien zeigen, dass sprachliche Kompetenzen einen erheblichen Einfluss auf den weiteren Bildungsweg und den Einstieg ins Erwerbsleben haben. Dies gilt besonders für Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien und Familien mit Migrationshintergrund.

„Das Mindeste, was jetzt zu tun ist, ist ein unverzügliches Gesprächsformat des Bundes mit den Ländern und den verantwortlichen Verbänden und Trägern. Wir müssen gemeinsam eine gute Lösung finden! Der ASB Hamburg hat in sechs Werkstatt-Kitas mit diesem Programm eine verlässliche und qualitativ hochwertige Sprachförderung umsetzen können.

Sollte es auf Bundeseben kein Einsehen geben, muss der Senat mit den Hamburger Kitas und Trägern schnellstmöglich einen Runden Tisch über die Frage initiieren, wie man zumindest einen mittelfristigen Übergang sichern und ein neues Programm in Hamburg als Ersatz oder als Ergänzung zum Hamburger Kita-Plus-Programm ausrichten kann. Ein ersatzloses Ende der jetzt gut laufenden Sprachförderung wäre ein gewaltiger Rückschritt bei den Bemühungen um eine gute Sprachförderung für unsere Kleinsten in unserer Stadt. Politik, Verbände und Träger in Hamburg müssen deshalb jetzt gemeinsam an einer Lösung im Sinne der Sprachkompetenz unserer Kinder arbeiten, suchen wir also einen gemeinsamen „Hamburger-Weg“, um die Angebote und damit auch die Kompetenz zu behalten“, lautet die klare Forderung des ASB Landesvorsitzenden Marcus Weinberg.

Für den ASB ist die Kita eine Lernwerkstatt. Daran orientiert sich das Konzept der fünfzehn Kindertageseinrichtungen. Die Erzieherinnen und Erzieher sind Lernbegleiter und fördern die Eigenverantwortlichkeit und das soziale Verhalten aller Kinder.

Für den ASB ist die Kita eine Lernwerkstatt. Daran orientiert sich das Konzept der fünfzehn Kindertageseinrichtungen, der ASB-Werkstatt-Kitas. Die Erzieherinnen und Erzieher sind Lernbegleiter und fördern die Eigenverantwortlichkeit und das soziale Verhalten aller Kinder.