Pressemeldungen

ASB-Jugendarbeit in Corona-Zeiten

21.04.2020
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  • Kinder und Jugend
ASB Jugenzentrum Bahrenfeld
Unsere Jugendeinrichtungen bleiben zwar weiterhin zu, aber Kontakt zu den Jugendlichen, die Notbetreuung und Krisen-Intervention in Einzelfallhilfen bleiben selbstverständlich weiterhin bestehen.

Unsere Jugendarbeit ist geprägt von Beziehungsarbeit, von persönlichen Begegnungen, offenen Gesprächen und einem vertrauten Miteinander in unseren Gruppen. Das alles ist in den jetzigen Corona-Zeiten nicht einfach so möglich. Seit über fünf Wochen sind unsere offenen Einrichtungen für die Jugendlichen mittlerweile geschlossen, was unsere Fachkräfte vor völlig neue Herausforderungen stellt. Sie müssen (und wollen) auch ohne persönliche Nähe den Kontakt zu den Jugendlichen zu halten.

„Wie so oft sind es die Kinder und Jugendlichen mit ihren besonderen Bedürfnissen, deren Perspektive in den politischen Entscheidungen wenig berücksichtigt werden. Und gerade die brauchen jetzt besonders verlässliche erwachsene Ansprechpartner und unsere Unterstützung“, sagt Kea Grönniger, stellvertretende Abteilungsleiterin Jugendarbeit beim ASB Hamburg. Die Homeschooling-Situation bedeutet für viele Familien, insbesondere die, die sozialräumliche Hilfen und Angebote (SHA) nutzen, eine starke Belastung. Wir sind täglich präsent und erreichbar für Einzelfallberatungen und Kriseninterventionen. Wir bieten Einzelunterstützung bei Prüfungsvorbereitungen/Hausaufgaben für Jugendliche in prekären familiären Situationen. Wir führen Telefonberatungen, helfen bei Behördenangelegenheiten und stehen mit den Jugendlichen über verschiedene Social Media Kanäle in Kontakt. Wir kontaktieren unsere betreuten Familien und jungen Menschen (insbesondere, die aus den SHA Angeboten) regelmäßig, um zu prüfen, ob sich Gefährdungslagen abzeichnen und bieten auch eine Notbetreuung an. Und es gibt zahlreiche Angebote, wie ein Skype Café, Aktivitätstipps des Tages bei Instagram, Online Schlagzeugunterricht, Videokonferenzen z.B. zum Thema Hausaufgabenhilfe, Fragestunden zu Corona u.v.m.

Unsere Fachkräfte arbeiten kontinuierlich daran, die von uns betreuten jungen Menschen und Familien auch in dieser schwierigen Zeit weiterhin nicht aus dem Blick zu verlieren. In den letzten Jahren wurde intensive Beziehungsarbeit geleistet, so dass die Kolleg*innen jetzt in der Lage sind, trotz Distanz Hilfe zu leisten.

Und auch in unseren Jugendwohnungen gestaltet sich der Alltag plötzlich völlig neu. Wo die Kolleg*innen sonst morgens Zeit hatten, sich um administrative und fachliche Themen zu kümmern, weil die Bewohner in der Schule waren, sitzen sie nun gemeinsam mit den Bewohnern über Schulaufgaben und Prüfungsvorbereitungen. Auch das gibt den Beziehungen zwischen Jugendlichen und Betreuer*innen eine ganz neue Dimension.

„So anspruchsvoll unsere Arbeit diese Tage auch ist, so intensiv bekommen wir gerade zu spüren, wie sehr wir und unsere Einrichtungen gebraucht werden“, weiß Kea Grönniger. „Gerade in den niedrigschwelligen Einrichtungen wird mit Hochdruck an alternativen Betreuungsformen gearbeitet. Es hat eine hohe Bedeutung, die Beziehungskontinuitäten in diesen Angeboten zu bewahren, um Krisen vorzubeugen“, ergänzt sie. Vielen Dank allen, die sich hier einbringen und diese wertvolle Arbeit unterstützen.