Anforderungen an ein Rettungshunde-Team

Rettunghundearbeit ist kein Hundesport – es geht um Menschenleben. Deshalb ist es notwendig, dass Hund und Hundeführer einige wichtige Voraussetzungen erfüllen.

Anforderungen an den Hund

Ein angehender Rettungshund sollte in seinem Wesen sicher sein, das heißt, er darf keine gesteigerte Angst oder Aggression gegenüber Menschen zeigen. Er muss verträglich gegenüber anderen Hunden sein, da unsere Vierbeiner im Einsatz oft nebeneinander suchen. Außerdem sollte er psychisch und körperlich belastbar und stressstabil sein sowie eine gute Nasenleistung haben.
Eine ideale Grundlage ist, wenn der Hund Vertrauen in seinen Hundeführer, Interesse an fremden Menschen und einen gut ausgeprägten Such-, Stöber- und Spieltrieb hat und ansonsten führig ist. Auf jeden Fall sollte der Hund am gemeinsamen Arbeiten mit seinem Hundeführer Spaß haben und gerne gefordert werden.

Aber auch wenn bei einem Vierbeiner nicht alle Voraussetzungen 100 prozentig zutreffen, ist das nicht schlimm, denn den perfekten Rettungshund gibt es nicht! Erfahrungsgemäß wurde auch schon manch scheinbar ungeeigneter Hund mit Geduld, Motivation, Fachkompetenz und Ausdauer erfolgreich zum Ziel geführt.

Der zukünftige Rettungshund muss gesund und darf bei Beginn der Ausbildung nicht zu alt sein, da die erste Prüfung in der Regel erst nach zwei Jahren intensiven Trainings abgelegt wird und der Hund laut Reglement nicht älter als sechs Jahre sein darf. Je jünger der Hund anfängt desto besser -  am besten schon als Welpe. Gut ist ein mittelgroßer Hund, obwohl hier die Bandbreite relativ groß ist. Auch sehr große oder sehr kleine Hunde haben schon die Rettungshundeausbildung erfolgreich gemeistert.  

Anforderungen an den Hundeführer/Helfer

Der Mensch sollte physisch und psychisch gesund und belastbar sein und relativ viel Zeit mitbringen. Teamgeist ist sehr wichtig, sowohl im Einsatz wie im Training. Da wir viel Zeit miteinander verbringen, ist uns eine herzliche, nette Atmosphäre wichtig. Hilfsbereitschaft und Engagement verstehen sich von selbst. Jedes Staffelmitglied muss sich hundertprozentig auf das andere verlassen können.

Natürlich sollte der Mensch Spaß bei der Arbeit sowohl mit dem eigenem Hund als auch mit anderen Hunden haben, da jeder Hundeführer auch Helfer bei der Ausbildung der anderen Hunde ist. Dabei ist Geduld im Umgang mit seinem und fremden Hunden (und manchmal auch mit den Staffelkollegen) sehr wichtig. Oft kommt man nur durch Umwege zum Ziel oder muss sich neue Wege ausdenken.

Wir sind alle keine Extremsportler, aber mehrstündige Fußmärsche durch unwegsames Gelände bei Hitze oder Kälte, bei strömenden Regen, unter Umständen auch nachts, gehören in Einsätzen sowie bei der Ausbildung schon mal dazu. Natürlich muss man bereit sein, Einsätze mitzumachen. Dabei sollte hektisches Geschehen am Einsatzort einen nicht aus der Fassung bringen. Manchmal müssen wir uns ungewohnten Situationen stellen, und auch unsere Hunde stoßen ab und zu an ihre Grenzen; Gerade das macht Rettungshundearbeit so interessant und abwechslungsreich. Jeder von uns hat natürlich seine Schwächen, denn niemand kann alle Kriterien zu 100 Prozent erfüllen. Aber wer bereit ist, an diesen zu arbeiten, kann mit Ausdauer und Geduld viel erreichen.   Selbstverständlich müssen Rettungshundeführer ihren Hund art- und tierschutzgerecht halten, ausbilden und führen.