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Hamburger Appell 2.0 – „Kürzt uns nicht weg!“ Erfolgreiche Demonstration für die Stärkung der Freiwilligendienste
Unter großer Beteiligung fand heute die Demonstration „Hamburger Appell 2.0 – Kürzt uns nicht weg!“ rund um die Binnenalster statt. Hunderte von Freiwilligendienstleistenden, Trägerorganisationen und Unterstützern versammelten sich, um gegen die geplanten Kürzungen bei den Freiwilligendiensten zu protestieren. Der Bundeshaushalt sieht Einsparungen in Höhe von 40 Millionen Euro vor, das sind 14 % der Mittel für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) und 11 % für den Bundesfreiwilligendienst (BFD). Diese Kürzungen gefährden den Fortbestand der Freiwilligendienste in ihrer Grundstruktur. Die zahlreichen Träger und Verbände in Hamburg, die bereits jetzt in erheblichem Umfang Komplementärmittel zur Verfügung stellen, können dies nicht mehr kompensieren.
Die Auftaktkundgebung fand um 15:00 Uhr vor der Europapassage statt und wurde unter anderem vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Hamburg mitorganisiert. Marcus Weinberg, Landesvorsitzender des ASB Hamburg, eröffnete die Veranstaltung mit einem leidenschaftlichen Appell an die Politik:
„Wir dürfen nicht zulassen, dass die Freiwilligendienste durch diese Kürzungen gefährdet werden. Sie sind eine wertvolle Chance für junge Menschen, sich sozial, kulturell oder ökologisch zu engagieren und Verantwortung für unsere Gemeinschaft zu übernehmen. Wenn diese Einschnitte umgesetzt werden, verlieren wir nicht nur abstrakt 1.000 Stellen, sondern auch einen ganz realen Baustein eines jeden Einzelnen für unser gesellschaftliches Miteinander und täglich konkret gelebte Solidarität. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten sind Freiwilligendienste das Fundament unseres sozialen Zusammenhalts und unserer demokratischen Gesellschaft. Dieses Engagement darf nicht nur in Sonntagsreden gewürdigt werden, sondern muss politisch erkennbar und nachhaltig durch die Bereitstellung der dafür notwendigen finanziellen Mittel untermauert werden. Gerade jetzt und ausgerechnet in diesem Bereich des Engagements zu sparen, ist ein falsches politisches Signal. Zusammenhalt und Engagement brauchen dringend mehr Unterstützung und Verlässlichkeit, denn je! Ich fordere die Bundesregierung auf, die Kürzungen umgehend zurückzunehmen und die Freiwilligendienste zu stärken – im Interesse der jungen Menschen und unserer Gesellschaft.“
Neben Marcus Weinberg sprachen weitere prominente Vertreter:innen aus Politik und Gesellschaft, die sich allesamt für eine Stärkung der Freiwilligendienste aussprachen. Zu den Redner:innen gehörten:
- André Drummond, Einrichtungsleiter Gast- und Krankenhaus – Pflege für Senioren
- Dirk Kienscherf, SPD – MdHB
- Michael Gwosdz, GRÜNE – MdHB
- Sabine Boeddinghaus, Die LINKE – MdHB
- Olav Homburg, Internationaler Bund und Bundessprecher der Freiwilligendienste
In den Redebeiträgen wurde immer wieder die Bedeutung der Freiwilligendiensten für den gesellschaftlichen Zusammenhalt hervorgehoben. Junge Menschen, die sich für ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst entscheiden, sammeln wertvolle Erfahrungen, sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag in sozialen Einrichtungen und stärken durch ihren wertvollen Dienst den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Die zentrale Forderung der Demonstrierenden: Die geplanten Kürzungen müssen gestoppt werden. Darüber hinaus wurde ein Rechtsanspruch auf einen Freiwilligendienst gefordert, um die Teilnahme junger Menschen langfristig zu sichern und den Freiwilligendiensten den notwendigen Rückhalt zu geben.
Es wurde ein starkes Zeichen gesetzt: Die heutige Demonstration hat gezeigt, wie groß der Rückhalt für die Freiwilligendienste in der Hamburger Bevölkerung und darüber hinaus ist. Die Teilnehmer:innen erwarten nun eine klare Reaktion der Politik, um den drohenden Einschnitten entgegenzuwirken.
Wir danken allen Unterstützer:innen und Teilnehmer:innen für ihr Engagement!
NDR Hamburg Journal, 12.09.2024, 19:30 Uhr
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal/Demo-gegen-geplante-Kuerzungen-im-Freiwilligendienst,hamj151222.html